Aufgrund der kürze der Zeit hier erstmal nur die offizielle Pressemitteilung, Nachbearbeitung folgt.
PM: 6000 Menschen bei europäischem Aktionstag gegen Kapitalismus / Veranstalter kritisieren Polizeigewalt und Massenfestnahmen
Frankfurt.
Auf der bundesweiten Demonstration im Rahmen des antikapitalistischen
Aktionstages "M31" haben 6000 Menschen gegen die neoliberale und
autoritäre Krisenpolitik der EU demonstriert. Zeitgleich fanden in über
dreißig europäischen Städten Demonstrationen und Besetzungen statt, u.
a. in Madrid, Athen, Mailand, Zagreb, Wien, Uetrecht, Moskau und Kiew.
In Redebeiträgen und Grußbotschaften wurden die dramatischen
Auswirkungen der aktuellen Krisenpolitik in verschiedenen europäischen
Ländern thematisiert. Redner_innen des M31-Bündnisses bewerteten den
heutigen Aktionstag als ersten Schritt, den antikapitalistischen Protest
international zu vernetzen.
Im Verlauf der Demonstration
kam es zu Farbbeutel- und Steinwürfen gegen den Sitz der Europäischen
Zentralbank (EZB), die Zentrale der Stadtpolizei und Leiharbeitsfirmen.
Mit der Begründung, „einzelne Verdächtige“ zu ermitteln, spaltete die
Polizei auf Höhe Allerheiligentor das gesamte hintere Drittel der
Demonstration unter Schlagstock- und Pfeffersprayeinsatz ab und kesselte
es ein. Dabei wurden mehrere Menschen zum Teil erheblich verletzt.
Durch diesen unverhältnismäßigen Eingriff wurde die gesamte
Demonstration über eineinhalb Stunden festgesetzt und ihre Fortsetzung
damit faktisch unmöglich gemacht. Daraufhin wurde die Demonstration, die
eigentlich zum Bauplatz der neuen EZB ziehen sollte, im Frankfurter
Ostend aufgelöst. Mehr als 200 Demonstranten waren über 6 Stunden auf
offener Straße eingekesselt. Rechtsanwälten wurde der Kontakt zu den
Eingekesselten verwehrt. Diese Maßnahmen der Polizei bewerte ein
Sprecher des Bündnisses als „offensichtlich rechtswidrig“.
Nach Auflösung der Demonstration zogen hunderte
Demonstrant_innen durch die Frankfurter Innenstadt. Dabei kam es erneut
zu militanten Aktionen gegen Büro- und Geschäftsgebäude, u. a. gegen den
Frankfurter Römer und die Arbeitsagentur.
Leo Schneider, Sprecher des M31-Bündnis, erklärte zur Demonstration:
"In
Frankfurt wurde ein deutliches Zeichen gegen die aktuelle deutsche und
europäische Krisenpolitik gesetzt. Diese Krisenpolitik soll die
Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Kapitals auf dem Rücken der
Lohnabhängigen sanieren. Wegen ein paar kaputter Scheiben hat die
Polizei unsere Demonstration brutal angegriffen, dutzende
Demonstrant_innen verletzt und über zweihundert Menschen stundenlang
festgesetzt. Das ist angesichts der brutalen Auswirkungen der
Sparpolitik für die Menschen in Europa und weltweit absurd. Die
militanten Proteste richteten sich direkt gegen Institutionen, die für
neoliberale Krisenregulierung und verschärfte Ausbeutung stehen. Der
Angriff auf unsere Demonstration wird, wie die Reaktion vieler
Demonstrant_Innen gezeigt hat, unseren Widerstand nicht brechen“, so Schneider abschließend.
Weitere Informationen über die Aktionen am 31. März finden sie auf der internationalen Homepage des M31-Bündnisses: march31.net/de
Quelle: linksunten.indymedia.org
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