12.05.2011

Kampagne mit Bauarbeitern und Aktion gegen dubiose Leiharbeitsfirma

Karol M. befindet sich seit dem 3. November 2011 im Koma. Das war der Tag an dem er einen Unfall auf der Baustelle hatte. Zum Horror seiner Familie stellte sich heraus, dass ihm die Leiharbeitsfirma "Jerzy Madziarowicz MIX" nie einen Vertrag ausgehändigt hatte. Der Boss zeigte den Arbeitsunfall nicht an, und in einem Polizeiverhör sagte er aus, dass Karol nie für ihn gearbeitet hätte.

Karol ist nicht versichert. Wahrscheinlich wird er nie mehr arbeiten können und Madziarowicz versucht sich aus der Verantwortung zu stehlen. Daher begann die ZSP mit Aktionen. Als erstes mussten Beweise gefunden werden, mit denen sich die vertragslosen Beschäftigungen des Unternehmens nachweisen lassen. Jetzt bedarf es einer angemessene Entschädigung für Karol, was in Polen gar nicht so einfach ist.



Madziarowicz kann mit einem Besuch von uns rechnen und sich darauf gefasst machen, dass wir mit Leuten gesprochen haben, die für ihn arbeiten.

In der Zwischenzeit organisieren wir eine Informationskampagne um andere ArbeiterInnen vor dem dubiosen Unternehmen zu warnen. Es ist nicht nur die Anstellung ohne Vertrag, es sind ebenso Sicherheitsmängel auf Baustellen, Tätigkeiten, die nicht den vorgeschriebenen Standards und Abläufen entsprechen, Lohnverzug, usw.. Uns ging es insbesondere darum Basiswissen über Sicherheit und Gesundheit zu vermitteln. Selbst wenn es nur eine kleine Baustelle mit wenigen Arbeitern ist, unterliegen die Bossen bestimmten Auflagen. Sie haben insbesondere Arbeitsunfälle zu melden und die damit verknüpften Vorgehensweisen einzuhalten.

Viele ArbeiterInnen sind sich über ihre Rechte im Unklaren, besonders auf kleinen Baustellen oder wenn sie für Subunternehmen, Leiharbeitsfirmen oder mit einem befristeten Vertrag arbeiten. In diesem Fall versuchen die Bosse fasst immer ihre Verantwortung auf andere abzuwälzen. Deshalb veröffentlichten wir einige Artikel und Flugblätter in denen Arbeitsrechte und Handlungsweisen im Problemfall erklärt werden.

Quelle: Homepage ZSP-IAA

siehe auch: Bericht in der Tageszeitung Gazeta Polska [Englisch mit Google-Übersetzer]

2 comments:

  1. Genau aus diesem Grunde gibt es im Arbeitsrecht keine Formfreiheit mehr, sondern eine EU-Richtlinie erfordert, dass die Mindesteckpunkte dem Arbeitnehmer schriftlich bestätigt werden müssen. Darüber müsste man mehr aufklären.

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  2. Nein, wir müssen über die Maßnahmen aufklären, die zu ergreifen sind, um die Verhältnisse zu beseitigen, die so etwas erlauben - direkte Aktion, Streik, Generalstreik, soziale Revolution - mit dem Ziel der Selbstverwaltung aller Betriebe, der Abschaffung der Staaten und resultierend daraus, die föderale Vernetzung der Produktionsstandorte untereinander zur Bedürfnisabsicherung, der Freiheit und dem Glück aller Menschen.

    Das ist unser Ticket für die Zukunft.

    Die EU kann sich meinetwegen selber ficken.

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