Am 14 Oktober begab
sich eine Delegation aus verschiedenen Gewerkschaften zum Besitzer
der Krogal Fabrik in Glucholazy um die Wiedereinstellung zweier
entlassener Kolleginnen einzufordern. Die ZSP beteiligte sich an dieser
Aktion, gemeinsam mit Gewerkschaften der Energiekraftwerke von
Belchatow und Opole, der Opel-Fabrik in Opole und der Gewerkschaft
der Holzarbeiter. Die Gewerkschaften rufen die Fabrikleitung dazu auf
ihre Entscheidung rückgängig zu machen, sonst werden weitere
Schritte gegen das Unternehmen eingeleitet.
Die Situation begann
mit einem Zeitungsartikel. Journalisten der Nowa Trybuna Opolska
entschieden sich dazu einen Bericht über Menschen mit
Mindesteinkommen zu verfassen. Sie interviewten mehrere Arbeiterinnen
anonym, ohne dass ihre Namen oder der Namen des Unternehmens genannt
wurde. Doch es gab einen Boss, der sein Unternehmen in einem
Interview wiedererkannte, nämlich der Boss der Krogal Fabrik in
Glucholazy. Am nächsten Tag begannen eine Hexenjagd auf die Arbeiterin, die das Interview gegeben hatte. Zwei Arbeiterinnen wurden
anhand persönlicher Details, die sie im Interview genannt hatten,
identifiziert: ein Herzinfarkt, eine kranke Tochter... Nachdem die
zwei Arbeiterinnen identifiziert worden sind, wurden sie, obwohl sie nie
etwas Schlechtes über den Arbeitsplatz gesagt hatten, entlassen.
Als verschiedene
andere Leute von dieser Repression erfuhren, veröffentlichten sie
den Fall. Die Idee etwas dagegen zu unternehmen wurde von Leuten
getroffen, die selbst Ziel von Repressionen wurden und entlassen
worden sind.
In der Fabrik
herrscht Massenangst und antisolidarisches Verhalten, da einige Leute
verbreiteten, dass die Fabrik wegen dem Zwischenfall geschlossen
wird. Die Firma instrumentalisiert nun einige ArbeiterInnen, die
Angst um ihr eigenes Überleben haben, gegen die Argumente der
GewerkschafterInnen. Doch jedem und jeder ist klar, wie die Dinge in
ähnlichen Situationen ablaufen und dass die Solidarität der
ArbeiterInnen untereinander, angesichts solch abscheulicher
Wirklichkeiten, notwendiger ist wie nie.
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