Auch am diesjährigen 1. Mai beteiligten sich GewerkschafterInnen der FAU Berlin an den verschiedenen Aktionen des Arbeiterkampftags, von Anti-Nazi-Aktionen in Schöneweide über die Gewerkschaftsdemonstration bis zur 18 Uhr Demo, die zum ersten Mal nach Mitte ans Ziel kam.
Die Sektion Bau und Technik war am 1. Mai mitFlugblättern gegen die Umweltverbrechen des Ilva/Riva-Werks in Süditalien in Brandenburg unterwegs, genauer bei den 1. Mai Aktivitäten in Brandenburg an der Havel und Hennigsdorf. Die Hauptaktion der FAU Berlin fand aber zur Gewerkschaftsdemonstration vormittags in Berlin statt. Dort war die Foreign Workers Section mit eigenem Transparent präsent und die FAU Berlin stellte zusammen mit der ASJ Berlin wieder einen schwarz-roten Block mit 100 bis 150 TeilnehmerInnen. Dabei verteilte sie folgende Flugblätter:
Selbstorganisiert für ein Leben in Würde
Arbeitsmigration ist eine Tatsache. Ausbeutung muss es nicht sein.
Ein weiteres Jahr ist vergangen. Ein weiteres Jahr lang versuchten Menschen aus aller Welt, vor allem aus den EU-Staaten, ihr Glück auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Mehr als eine halbe Million EU-BürgerInnen waren es allein 2012. Vor allem aus Italien, Spanien und Griechenland machen sich immer mehr gut ausgebildete Menschen auf den Weg. Etwa die Hälfte hat einen akademischen Abschluss.
Die deutsche Wirtschaft gibt an, händeringend nach Fachpersonal zu suchen. Nachdem u.A. die hiesige Hochschullandschaft mittels Bologna-Prozess und Studiengebühren marktwirtschaftlich ausgerichtet und damit stark beschädigt wurde, betreibt man nun auch die grenzüberschreitende Suche. Das Prinzip ist einfach: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten wieder ab über die Grenze.
Sprachbarrieren und fehlende soziale Bindung führen nicht selten zu regelrechter Ausbeutung und maßloser Missachtung bestehender Gesetze. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass Unternehmen alle Möglichkeiten nutzen, aus ihren MitarbeiterInnen den größten Mehrwert herauszupressen. Wirtschaftlich unter Druck geratene Menschen ohne soziale Unterstützung sind dabei ein leichtes Fressen. Die Tatsache, dass 2011 ca. 15% der Menschen in Obdachlosenprogrammen (Dunkelziffer ca. 50%) keinen deutschen Pass hatten, oder auch der Fall Amazon hält dies einer breiten Öffentlichkeit vor Augen.
Der Öffentlichkeit weniger bekannt ist der Fall zweier spanischer Kollegen, die für die Firma Messeshop (bei Magdeburg) arbeiteten. Direkt angestellt wurden sie allerdings nicht, sondern als Selbständige beauftragt. Auf den Berliner Messen ‚ITB‘ und ‚Fruit Logistica‘ waren sie für die Messebaufirma im Januar und Februar 2012 im Einsatz. Bis heute warten sie auf die Auszahlung.
Beide werden vom Allgemeinen Syndikat der FAU Berlin unterstützt. Eine Öffentlichkeitskampagne, in der über 600 Menschen die Forderung nach Bezahlung unterstützten, setzte die Inhaberin der Firma stark unter Druck. Im Mai ‘13 wird der Fall vor Gericht behandelt. Dieser Fall zeigt wie wichtig die Unterstützung unserer neuen KollegInnen ist, um erkämpfte Standards zu erhalten und Perspektiven auf bessere Bedingungen zu eröffnen.
Seit 2012 gibt es innerhalb des Allgemeinen Syndikats die Foreigners‘ Section, die sich auf genau diese Aufgabe konzentriert. Denn es ist Aufgabe der Gewerkschaften, alle KollegInnen zu empfangen und ihnen Angebote zu machen. Es ist genauso Aufgabe aller, sich in diesen Gewerkschaften zusammenzuschließen und für die gemeinsamen Rechte einzutreten. Das Prinzip der Selbstorganisation muss an erster Stelle stehen, damit sich Hilfsbedarf und -angebot decken. Nur die Betroffenen können formulieren, welche Unterstützung sie benötigen. Nur gemeinsam können wir Unterstützung organisieren. Solidarität leben!
Ein weiteres Jahr ist vergangen. Ein weiteres Jahr lang versuchten Menschen aus aller Welt, vor allem aus den EU-Staaten, ihr Glück auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Mehr als eine halbe Million EU-BürgerInnen waren es allein 2012. Vor allem aus Italien, Spanien und Griechenland machen sich immer mehr gut ausgebildete Menschen auf den Weg. Etwa die Hälfte hat einen akademischen Abschluss.
Die deutsche Wirtschaft gibt an, händeringend nach Fachpersonal zu suchen. Nachdem u.A. die hiesige Hochschullandschaft mittels Bologna-Prozess und Studiengebühren marktwirtschaftlich ausgerichtet und damit stark beschädigt wurde, betreibt man nun auch die grenzüberschreitende Suche. Das Prinzip ist einfach: Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten wieder ab über die Grenze.
Sprachbarrieren und fehlende soziale Bindung führen nicht selten zu regelrechter Ausbeutung und maßloser Missachtung bestehender Gesetze. Dabei kann davon ausgegangen werden, dass Unternehmen alle Möglichkeiten nutzen, aus ihren MitarbeiterInnen den größten Mehrwert herauszupressen. Wirtschaftlich unter Druck geratene Menschen ohne soziale Unterstützung sind dabei ein leichtes Fressen. Die Tatsache, dass 2011 ca. 15% der Menschen in Obdachlosenprogrammen (Dunkelziffer ca. 50%) keinen deutschen Pass hatten, oder auch der Fall Amazon hält dies einer breiten Öffentlichkeit vor Augen.
Der Öffentlichkeit weniger bekannt ist der Fall zweier spanischer Kollegen, die für die Firma Messeshop (bei Magdeburg) arbeiteten. Direkt angestellt wurden sie allerdings nicht, sondern als Selbständige beauftragt. Auf den Berliner Messen ‚ITB‘ und ‚Fruit Logistica‘ waren sie für die Messebaufirma im Januar und Februar 2012 im Einsatz. Bis heute warten sie auf die Auszahlung.
Beide werden vom Allgemeinen Syndikat der FAU Berlin unterstützt. Eine Öffentlichkeitskampagne, in der über 600 Menschen die Forderung nach Bezahlung unterstützten, setzte die Inhaberin der Firma stark unter Druck. Im Mai ‘13 wird der Fall vor Gericht behandelt. Dieser Fall zeigt wie wichtig die Unterstützung unserer neuen KollegInnen ist, um erkämpfte Standards zu erhalten und Perspektiven auf bessere Bedingungen zu eröffnen.
Seit 2012 gibt es innerhalb des Allgemeinen Syndikats die Foreigners‘ Section, die sich auf genau diese Aufgabe konzentriert. Denn es ist Aufgabe der Gewerkschaften, alle KollegInnen zu empfangen und ihnen Angebote zu machen. Es ist genauso Aufgabe aller, sich in diesen Gewerkschaften zusammenzuschließen und für die gemeinsamen Rechte einzutreten. Das Prinzip der Selbstorganisation muss an erster Stelle stehen, damit sich Hilfsbedarf und -angebot decken. Nur die Betroffenen können formulieren, welche Unterstützung sie benötigen. Nur gemeinsam können wir Unterstützung organisieren. Solidarität leben!
Weitere Hinweise
- Das komplette Flugblatt als Download
- jeden ersten Freitag im Monat um 19 Uhr: Info-Veranstaltung „FAU – Wie funktioniert das?“ für Interessierte und Neumitglieder
- Freitag, 10. Mai 2013, 19 Uhr: "Krise heute, soziale Emanzipation morgen? Der Kampf um eine lebenswerte Zukunft in Spanien. Veranstaltung mit AktivistInnen der CNT Spanien"
- Samstag, 18. Mai ab 21 Uhr Arbeitskampf-Abschluss-Party „Bauer sucht FAU“ ** im Zielona Gora, Grünberger Str. 73
- Freitag, 24. Mai, 19 Uhr: Diskussionsveranstaltung zu MedienarbeiterInnen bei den Öffentlich-Rechtlichen - prekär und gespalten?
- Samstag, 25. Mai, 19 Uhr: Informationsveranstaltung zu Umweltverbrechen und Widerstand in Taranto / Italien und beim Stahlwerk Ilva
Quelle: berlin.fau.org
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