Die Basisgewerkschaft Allgemeines Syndikat Dresden FAU IAA ist seit
ca. zwei Wochen an dem Kampf um den studentischen Freiraum KOK16 an der
Technischen Universität Dresden beteiligt. Nun wendet es sich mit einem
offenen Brief und einer Online-Petition an das Rektorat. Die Räume waren
den Studierenden nach einer zweimonatigen Hörsaalbesetzung Anfang 2010
zugestanden worden und sollten nun unter Vorwänden ersatzlos geräumt
werden. Die Nutzer_innen des KOK16 besetzten darauf hin ihre eigenen
Räume.
Der Konflikt mit der Unileitung
Der studentische Freiraum KOK 16 auf der Bayreuther Straße 40 in Dresden
besteht seit 2010. Er war das Zugeständnis des damaligen Rektorats an
die Studierenden die 2009 einen Hösaal an der Universität für zwei
Wochen besetzt hielten um gegen Bologna-Reform, mangelnde Zugänglichkeit
und Qualität universitärer Bildung und die Ökonomisierung der
Hochschulen zu protestieren. Die damalige Besetzung stand im
Zusammenhang mit den internationalen Studierendenprotesten 2009.
Vor zwei Wochen sollten die Nutzer_innen des KOK16 nun ihre
Räumlichkeiten verlassen. Als Begründung für die Räumung, die das
Rektorat für den 10. Januar angekündigt hatte, wurden Baumängel genannt.
Es geht um die Elektrik mit der die Nachtspeicheröfen des Barackenbaus
versorgt werden. Diese wurden von den Besetzer_innen unverzüglich
abgestellt - dem Rektorat war das egal.
Von konstruktiven Lösungsansätzen ließ sich von Seiten des Rektorats in
den letzten Tagen und Wochen nicht sprechen. Auf bauliche Mängel des
Heizsystems wurde mit einer schlecht kommunizierten und überstürzten
Räumung des Freiraums KOK16 und den Büros diverser Hochschulgruppen und
-initiativen auf der Bayreuther Straße 40 reagiert. Es wurde
ausschließlich Bedauern ausgedrückt, dass zur Zeit keine Ersatzräume zur
Verfügung stünden. Einen Plan wie es nach Meinung der Uni-Leitung
weiter gehen soll bekamen die Nutzer_innen nicht zu hören. Auf die
daraus resultierende Weiternutzung, also Besetzung, des KOK16 reagierte
die Uni am Freitag und Samstag mit dem Abstellen von Strom und Wasser.
Als danach Kerzen zur Beleuchtung verwendet wurden, wurde auch dieses
per Räumungsandrohung untersagt. Die kritischen Studierenden sollen
offenbar mit Taschenlampen in der Kälte hocken.
Es wurde den Nutzer_innen kein Konzept zur Raumfindung oder gar eine
Liste ungenutzter TU-Räumlichkeiten vorlegt. Es wurde nicht nach
alternativen Möglichkeiten zur Wärme- und Stromversorgung gesucht. Bis
dato ließ sich das Rektorat nicht einmal dazu herab einen
Gesprächstermin anzubieten und kommunizierte nur über Briefe und den
vorbei geschickten Sicherheitsdienst.
Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Besetzer_innen des KOK16
Zweifel hegen, dass sie ohne öffentlichen Druck und eine Fortführung der
Besetzung Chancen auf neue Räumlichkeiten erhalten würden.
Basisgewerkschafter_innen kämpfen mit
Das Allgemeine Syndikat Dresden FAU IAA beteiligte sich von Anfang an
tatkräftig an der Besetzung. Es organisierte mehrere Veranstaltungen in
den Räumlichkeiten, unterhält einen Infostand und unterstützte
Handwerksarbeiten und Öffentlichkeitsarbeit.
Am 24. Januar veröffentlichte es Zusammen mit der VAB Leipzig FAU IAA,
dem Werkstadtpiraten e.V. und dem Kollektiv Black Wok einen offenen
Brief nebst Online-Petition um den öffentlichen Druck auf das Rektorat
zu verstärken.
Unterstützt die Besetzung des KOK16!
Die Besetzer_innen freuen sich über Solidaritätadressen an alle@pot81.de
aber auch über Unterschriften der Online-Petition, Protestmails an das
Rektorat der Technischen Universität Dresden und überregionale
Öffentlichkeitsarbeit.
www.fau.org
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