Berlin, 26.01.2013. Während in den Hallen der Messe Berlin auf der
"Internationalen Grünen Woche" die schillernde Seite der Landwirtschaft
präsentiert wird, informieren direkt vor den Eingängen fast 30
Mitglieder der FAU Berlin über die dramatische Situation der
Beschäftigten in der Agrarindustrie - auch, vielleicht besonders in der
biologischen.
Mehrere Redebeiträge berichteten über die
allgemeine Lage der ArbeiterInnen und über die konkrete
Auseinandersetzung um bessere Ausbildungsbedingungen und -vergütung bei
dem Obst- und Gemüsehof "Teltower Rübchen". (Bericht von der Demonstration "Wir haben es satt!" und das aktuellste Flugblatt hier).
So waren Besucherinnen und Besucher überrascht zu hören,
dass die Beschäftigten in der Landwirtschaft ein Fünftel bis ein
Viertel dessen verdienen, was im Durchschnitt in anderen Branchen üblich
ist. Noch dazu in einer gefährlichen Branche, was die
Spitzenreiterposition der Agrarwirtschaft bei den Arbeitsunfällen und
vielen Toten durch Arbeitsunfälle (172 im Jahr 2011) nachdrücklich
darstellt (so die IG BAU).
Spätestens
die Schilderung der Ausbildungsbedingungen und die Höhe der
Ausbildungsvergütung, bei den "Teltower Rübchen" weckte das Verständnis
der Angesprochenen für die Forderungen der FAU Berlin. Nicht wenige
PassantInnen waren ernstlich schockiert, als sie von den Missständen in
der Bio-Branche erfuhren.
Dass die Situation komplex ist und die gesamte Produktions- und
Vermarktungskette des (biologischen) Agrarbereichs umfasst, zeigt die
Aktion der FAU Hannover, die sich gegen das Lohndumping bei der
Biosupermarktkette "denn's" richtet (Bericht der FAU Hannover). Der schonende Umgang mit Ressourcen im Biobereich muss auch einen fairen Umgang mit den Beschäftigten bedeuten. Bio geht nur fair. Für Ausbildung statt Ausbeutung.
www.fau.org
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