Den Aufruf zum "Europäischen Aktionstag" am 14. November hatte die
FAU-Frankfurt mit gemischten Gefühlen aufgenommen. Da unsere GenossInnen
der CNT sich aber (kritisch) an der Mobilisierung für einen weiteren
Generalstreik in Spanien beteiligt haben, war klar, dass wir die Sache
unterstützen.
Der ganze "Aktionstag "war schon etwas verwunderlich.
Auch, weil ausgerechnet der sozialdemokratisch geprägte Europäische
Gewerkschaftsbund (EGB), dessen Mitgliedsgewerkschaften sich bisher eher
als kritische Begleiter - teilweise sogar als Befürworter - der
drastischen Kürzungs- und Sparorgien positioniert hatten, zu einem
gemeinsamen Aktionstag aufrief.
Dann stellte sich heraus, dass südeuropäische Gewerkschaften mit dem
Verlassen des EGB gedroht hatten, wenn es nicht zu einem solchen Aufruf
kommen sollte.
So waren dann auch die mitgliederstärksten europäischen Gewerkschaften,
die deutschen DGB-Gewerkschaften in der Pflicht sich zu verhalten. Und
sie haben es auf die erbärmlichst mögliche Art getan. In Frankfurt a.M.
bspw wurde immerhin für 10 Uhr (!) am Vormittag zu einer Kundgebung vor
dem DGB-Haus aufgerufen, diese Veranstaltung hätte zahlenmäßig auch in
einem Dixi-Klo stattfinden können.
Erfreulicher war, dass ein "Solidaritätsbündnis mit dem Generalstreik in
Südeuropa" für 18 Uhr zu einer Demonstration vom griechischen Konsulat
zur EZB aufgerufen hatte. Wir haben uns entschieden daran teilzunehmen.
Zu Beginn der Demo sah es noch so aus, als ob die TeilnehmerInnen nicht
laufen müssten, sondern Sitzplätze auf dem Lautsprecherwagen haben
würden. Glücklicher weise waren wir dann doch mehrere hundert Menschen,
die sich bunt zusammensetzten. Gewerkschaftsmitglieder von ver.di, IGM,
NGG, der FAU, Antifas, Gruppen aus dem Krisenbündnis Frankfurt,
linksradikale Gruppen, der Linken und nicht organisierte KollegInnen.
Eine bunte Zusammensetzung, aber "Stimmung" kam nicht wirklich auf.
Während der Lauti und die Gruppen im vorderen Teil der Demo bestrebt
waren, zügig zur Abschlusskundgebung zu kommen, hatten gefeuerte
ArbeiterInnen von Maredo und ihre UnterstützerInnen bei allen Maredo
Filialen auf dem Weg go-in's veranstaltet, die KundInnen informiert, die
Geschäftsleitungen zur Rede gestellt und etwas Chaos gestiftet. Das hat
dem 14. November in Ffm noch ein bischen von dem Geist der
ArbeiterInnensolidarität vermittelt, den es bei den DGB-Gewerkschaften
schon lange nicht mehr gibt, der aber an diesen Tag Thema war.
www.fau.org/Ffm
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