Am 19. Dezember 2011 entließ das pharmazeutische Unternehmen Roche
Polen ohne Angabe von Gründen einen Aktivisten der polnischen
Basisgewerkschaft ZSP, einer Schwestergewerkschaft der FAU. Die
Anweisung, den Arbeitsplatz auf der Stelle zu verlassen, kam - der ZSP
zufolge - direkt vom Hauptquartier der Firma. Die Entlassung folgte
einer namentlichen Erwähnung des Kollegen in einem längeren
Zeitungsartikel. Obwohl keine Entlassungsgründe angegeben wurden, liegt
ein Zusammenhang wohl nahe.
Die FAU Berlin ruft für den 10. Oktober auf zu einer Protest-Demonstration vor der Berliner Niederlassung von swisslab, einer Tochter von Roche. Beginn, 13 Uhr in der Clara-von-Simson-Straße (Pascalstraße 10) in Berlin Mitte.
Der Kollege kämpft jetzt für seine Wiedereinstellung und
für seine Anerkennung als Arbeitnehmer des Unternehmens. Roche
beschäftigt in Polen, so die ZSP, viele Menschen ohne regulären
Arbeitsvertrag. Der Kollege war daran interessiert, ein reguläres
Arbeitsverhältnis zu seinem Arbeitgeber herzustellen, ihm sei aber
gesagt worden, er wäre der letzte, dem Roche einen unbefristeten Vetrag
aushändigen würde.
Roche beschäftigt demnach viele LeiharbeiterInnen, aber auch eine große
Anzahl Scheinselbstständiger. Angestellte werden aufgefordert, sich
„selbstständig“ zu machen, wodurch ihnen elementare Rechte wie bezahlter
Urlaub, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Schwangerschaftsurlaub und
soziale Absicherung entgehen.
Die Firma swisslab ist seit 2008 eine hundertprozentige
Tochtergesellschaft von Roche. Es steht zu befürchten, dass die
Bedingungen, die bei Roche herrschen, auch bald bei swisslab Einzug
halten könnten, wenn Gegenwehr ausbleibt.
Die Freie ArbeiterInnen-Union Berlin erklärt sich solidarisch mit dem
polnischen Kollegen und wird ihn auch weiterhin bei der
Auseinandersetzung mit Roche unterstützen.
www.fau.org
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