Die Anti-Workfare Kampagne in Großbritannien hat einen
bahnbrechenden Erfolg zu verzeichnen. Holland und Barret verkündeten den
Ausstieg aus dem Workfare-Programm. Nach Bekanntgabe der Neuigkeiten
twitterte das Syndikat der Solidarity Federation in Brighton: „wir haben
eine wichtige Schlacht gegen Workfare gewonnen, doch der Krieg ist noch
nicht vorbei“.
Die Meldung wurde rund 24 Stunden vor der nationalen Aktionswoche
bekannt, die vom Boykott Workfare Netzwerk organisiert worden ist.
Holland und Barret hatten das Workfare-Programm massiv unterstützt und
wollte allein in diesem Jahr bis zu 1000 Menschen ohne Lohn
beschäftigen. Und das bei einer Gesamtbelegschaft von 3500 Personen.
Doch seit ihrer Teilnahme an einer Konferenz des
Arbeits- und Rentenministers Chris Grayling geriet das Unternehmen
infolge regelmäßiger Proteste immer mehr ins Abseits der Öffentlichkeit.
Die Menschen zeigten sich geschockt angesichts der Beteiligung des
Unternehmens an dieser Maßnahme. Wütende Kunden überhäuften die Twitter
und Facebook Accounts des Unternehmens mit Vorwürfen. Der unnachgiebige
Druck hat nun zu einer Kehrtwende geführt. Spät in der Nacht erschien
auf der offiziellen Facbook-Seite von Holland und Barret die Meldung,
dass „die 60 Personen, die momentan noch in dem sogenannten Programm für
Arbeitserfahrung für acht Wochen tätig sind, die letzten sind, die
daran teilnehmen werden. Danach zieht sich Holland und Barret aus
Workfare zurück“.
Stattdessen plant das Unternehmen in Zusammenarbeit mit dem Job Center
die unbezahlten Kräfte durch bezahlte Praktika zu ersetzen. Doch die
Solidarity Federation wird die Lage bei Holland und Barret weiterhin im
Auge behalten und jeden Täuschungsversuch mit neuen direkten Aktionen
beantworten. Doch jetzt feiern sie erst einmal diesen Sieg gegen
unbezahlte Arbeit. Als eine revolutionäre Gewerkschaftsinitiative von
ArbeiterInnen und Erwerbslosen betrachtet die Solidarity Federation das
Workfore-Prgamm als einen Angriff auf die ArbeiterInnen, welche die
Löhne und Arbeitsbedingungen untergräbt. So erzählten die Angestellten
von Holland und Barret, dass es seit der Einführung von Workfare keine
Überstunden mehr gegeben hat, da die Tätigkeiten von unbezahlten
ArbeiterInnen ausgeführt wurden.
Die Solidarity Federation wird nun die vom Boykott Workfare Netzwerk
initiierte nationale Aktionswoche gegen Firmen unterstützen, die sich
nach wie vor an diesem Programm beteiligen.
Solidarity Federation - Brighton Lokal (Workfare Arbeitsgruppe)
www.fau.org
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