Im Berliner Bezirk Pankow-Niederschönhausen wurde ein von der Schließung bedrohter Seniorentreffpunkt in der Stille Straße 10 am 29. Juni 2012 besetzt. Die Sektion Altenpflege des Allgemeinen Syndikats Köln (FAU-IAA) erklärt sich solidarisch mit den Senior/innen, die mit diesem Mittel der Direkten Aktion gegen die städtische Kürzungspolitik vorgehen.
Die über 30 Freizeitgruppen, in denen sich etwa 300 Ältere engagieren, haben ihre Zukunft damit in die eigenen Hände genommen und einige Senior/innen sind mit Campingliegen und Kartenspielen in das Gebäude eingezogen, zwei Tage bevor der Vertrag ausläuft und das Gebäude an den Liegenschaftsfonds zur Vermarktung übergeben wird. Wo sonst Gymnastikgruppen, Englischkurse und Kaffeeklatsch stattfinden, werden nun bunte Hausbesetzungstransparente gemalt.
Bereits auf den Haushaltssitzungen der Bezirkverordnetenversammlung hatten zahlreiche Nutzer/innen des Freizeittreffpunkts gegen die Einsparungen in Höhe von 60.000 Euro protestiert. Auch an der Mietenstopp-Demonstration, die unter dem Motto „Wir bleiben alle!“ Ende April stattfand, hatten sich die rüstigen Rentner/innen beteiligt und einen Redebeitrag zur drohenden Zerschlagung ihres sozialen Netzwerks gehalten. Die Aktivistin Margret P. (67) beklagt: „Viele von uns sind alleinstehend, wenn die die Gemeinschaft nicht mehr haben, werden sie krank.“
Insgesamt hatten im Prenzlauer Berg und in Mitte rund 400 Demonstrant/innen gegen steigende Mieten, Vertreibungspolitik und Sozialkürzungen protestiert – trotz der martialisch aufmarschierten Polizeitruppen. Teil dieser Sozialproteste sind auch Initiativen, die sich für den Erhalt der „Kirche von Unten“ in der Kremmener Straße und für das besetzte Haus in der Linienstraße 206 einsetzen.
Solidarität mit den Senior/innen im besetzen Begegungszentrum Stille Straße 10!
Allgemeines Syndikat Köln (FAU-IAA), Sektion Altenpflege
Quelle: allgemeinessyndikatkoeln.blogsport.de
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