6.30.2012

AnarchistInnen und GewerkschafterInnen schütteln Ian Duncan Smith in Bootle durch


Heute, Freitag der 29. Juni, kam Ian Duncan Smith nach Bootle für einen beiläufigen Besuch der Büros des Ministeriums für Arbeit und Renten. Doch stattdessen begegnete er einem lebhaften Protestposten, bei dem sich AnarchistInnen und GewerkschafterInnen aus der Gegend getroffen hatten um die Ankunft des Ministers zu erwarten.

Offensichtlich ist keiner der MinisterInnen der aktuellen Regierung bei der Arbeiterklasse sonderlich beliebt. Duncan Smith bedarf dabei der besonderen Aufmerksamkeit wegen seiner Rolle im Workfare-Programm und den Lügen, die er darüber verbreitet. In mehr als einem Fall hat er die Namen von AnarchistInnen fallen lassen, wobei er uns vorwarf das Workfare-Programm zu behindern. Erst kürzlich ließ er verlautbaren "er könne die AnarchistInnen kaum von den Mitgliedern der Labour Partei unterscheiden". In Anbetracht der Abwesenheit von Labour bei unserem Eröffnungskomitee, könnte ihm das jedoch deutlich geworden sein.


Die Nachricht über seinen Besuch wurden erst kürzlich bekannt, woraufhin Nachrichten und Emails für einen spontanen Protest verschickt worden sind. Ungefähr zehn AnarchistInnen, inklusive Mitglieder der Solidarity Federation und der Anarchist Federation, waren neben VertreterInnen der Gewerkschaften Public and Commercial Services union (PCS) und der lokalen Abteilung von RentnerInnen von UNITE anwesend. Der größte Teil des Protestpostens wartete am Eingang zu einem Parkplatz während ein anderer Teil am Haupteingang wartete, falls der Minister sich entscheiden sollte diesen Weg zu nehmen.

Während wir warteten, begleitetet uns ein nervöser Manager, der uns jedes Mal sobald ein Auto erschien von der Straße bat. Seit Ziel war es sicher zu stellen, dass der Minister für Arbeit und Renten das Gebäude ungestört erreicht. Doch wir hatten andere Pläne und jedes Mal wenn er sagte "aus dem Weg bitte", verriet der Ton seiner Stimme, dass er sich darüber keine Illusionen machte.
Als das Auto von Duncan Smith endlich erschien, blockierten die meisten der 30 DemonstrationsteilnehmerInnen die Zufahrt. Der Fahrer preschte vorwärts um die Leute aus dem Weg zu drücken, während der Manager uns immer resoluter darum bat doch endlich den Weg freizugeben. Unglücklicherweise kam das Auto voran, da sich viele der GewerkschafterInnen zur Seite bewegten.

An diesem Punkt stellte ein weibliches Mitglied der Solidarity Federation ihr Fahrrad direkt vor das Auto und weigerte sich zu gehen. Weitere AnarchistInnen schlossen sich ihr an und konnten so die Blockade aufrecht erhalten. Zwar versuchte das Auto weiter vorwärts zu kommen, doch der Fahrer akzeptierte wahrscheinlich, dass er verloren hatte und hielt den Wagen an.

Jetzt kamen Offizielle der PCS nach vorne um die Situation zu nutzen und Duncan Smith einen Brief auszuhändigen. Das sollte die Bedingung für ihn sein, weiter seines Weges zu gehen. Überraschenderweise stieg er aus dem Auto, nahm den Brief des Nord-West Regionalen Sekretariats, während er alle um sich herum ignorierte, die versuchten ihn in die Zange zu nehmen. Obwohl er es zu überspielen suchte, zeigte sein Gesicht wie sehr ihm die Situation missfiel.
Hastig akzeptierte er die Frage nach einem Treffen mit der PCS, bevor ihn der Manager vor weiteren Fragen schützend in das Gebäude eskortierte.

Nachdem er verschwunden war, erlaubten wir dem Fahrer auf das Gelände zu fahren. Damit war der Protestposten beendet. Es war sicherlich ein Erfolg, wie er größer nicht hätte ausfallen können. Lobbyarbeit ist nur angemessen um Resultate über weitestgehend unkontroverse Angelegenheiten ohne Einfluss auf den Klassenkonflikt zu kommunizieren. Im vorliegenden Fall ist es wesentlich effektiver und dankbarer, sie mit der Wut der Menschen direkt zu konfrontieren - wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.

 Quelle (mit Video):  www.solfed.org.uk

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