5.09.2012

Klassenkampf jetzt! Aktionstage in Berlin


Ereignisreiche Tage: Vom Workers' Memorial Day bis zum Ersten Mai

Kämpferisch und lautstark meldete sich die FAU Berlin in den letzten Tage auf den Straßen der Hauptstadt zu Wort. Zum Auftakt beging die libertäre Basisgewerkschaft mit einer Kundgebung am 28. April den internationalen Workers' Memorial Day im Gedenken an alle ArbeiterInnen, die bei oder infolge der Arbeit getötet oder verletzt wurden. Am Montag, den 30. April, beteiligte sich die FAU Berlin mit einer Rede an der "antikapitalistischen Walpurgisnacht 2012", die sich v.a. gegen Verdrängung und Rassismus richtete. Schließlich nahm sie mit einem 150 Köpfe zählenden Block an der Gewerkschaftsdemonstration zum Ersten Mai teil.

Der 28. April war der erste sonnige Tag. Mitglieder der FAU und der ASJ Berlin versammelten sich zum Wochenmarkt auf dem Karl-Marx-Platz in Berlin-Neukölln. Das Motto war klar: "Arbeitsschutz braucht kämpferische Gewerkschaften". Das heißt engagierte und unnachgiebige GewerkschafterInnen. Denn allzu oft sind es Kleinigkeiten, die zu einem Arbeitsunfall führen oder führen können. An diesem Nachmittag wurden hunderte Flugblätter an die Bevölkerung verteilt. Verschiedene Redebeiträge beleuchteten die Facetten dieses als "staubtrocken" verschrieenen Themas: Lohnarbeit als Knochenmühle im Allgemeinen, ein Betroffenenbericht im Besonderen, ein Beispiel praktischer Abhilfe an der TU Berlin (Bildungsektion) und die spezielle Situation im Bereich von Minijobs (ASJ) veranschaulichten die Problematik. Dabei fanden nicht nur körperliche, sondern auch psychische Schäden Beachtung. Wie im Allgemeinen, so gilt auch im Arbeitsschutz: Einigkeit macht stark.

Im Redebeitrag zur Walpurgisnacht (Auszüge folgen) verwies ein Anarchosyndikalist auf die "bewegten Zeiten", in denen wir leben: "Rezessionen, Generalstreiks, Massenproteste und die Umstürze der "Arabellion". Szenen wie aus dem Bilderbuch von Revolutionsromantikern. Doch auch wo der Widerstand siegte, die soziale Lage ist unverändert und die Mobilisierung in den Fabriken und Straßen geht weiter. Auch hierzulande treffen wir auf die verbissene Gegenwehr der Bosse, und zwar umso mehr, je tiefer wir im prekären Sumpf stecken. Während die Wirtschaftspolitik im Taumel der Rettungsmilliarden jedes Maß verliert, müssen wir uns auf einen Häuserkampf einstellen. Dabei zeigen die wiederholten Vorstöße zur Einschränkung des Streikrechts, dass auf das richtige Pferd setzt, wer auf Gewerkschaften setzt. Denn, um den Chef des Weltwirtschaftsforum zu zitieren, wenn die Proteste als Klassenkampf angesehen werden, dann wird es gefährlich."

Am Ersten Mai passte die frische Brise perfekt zur Kampfeslust der Basis. Die FAU-Mitglieder versammelten sich in der Nähe des Antikapitalistischen Blocks. Unterstützt von der ASJ Berlin und zahlreichen SympathisantInnen erschallten Losungen wie "Leiharbeit ist Menschenhandel, Leiharbeit abschaffen!" und "A, Anti, Anticapitalista". Lautstark und mit zahlreichen Fahnen waren die etwa 150 Teilnehmenden nicht zu übersehen. Nun kommt es ab dem 2. Mai wieder darauf an, die Interessen der Lohnabhängigen im Alltag geltend zu machen.

www.fau.org/berlin

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