4.08.2012

5. Jahrestag der Gründung der Związek Syndykalistów Polski (ZSP-IAA)

Am 31. März 2007 wurde die Gewerkschaft ZSP in Gliwice (Polen) gegründet. Seit dieser Zeit wuchs die Anzahl ihrer Mitglieder stetig. Sie beteiligte sich an Arbeitskämpfen und an verschiedenen weiteren Aktionen. Ihr besonderes Augenmerk gilt armen Menschen und der ArbeiterInnenklasse. Im folgenden präsentiert die ZSP eine Liste der Ereignisse und Aktivitäten aus den vergangenen fünf Jahren. Da die Anzahl ihrer solidarischen Aktionen und Proteste kaum zu überschauen ist, finden sich weitere Informationen auf der Homepage der ZSP.



2007

Gründung der ZSP. Bereits einen Monat später organisiert sie eine internationale Konferenz und bei der Demonstration am 1. Mai tritt sie das erste Mal ins Licht der Öffentlichkeit.

Mitglieder der ZSP beteiligen sich an einem Streik in einer Opel Fabrik. Die neu gegründete anarchosyndikalistische Gewerkschaft unterstützt die GenossInnen dabei mit direkten Aktionen.

Noch im gleichen Jahr verurteilt die ZSP die Arbeitsverhältnisse von LeiharbeiterInnen, besonders bei Adecco.

Während des Streiks in einem Krankenhaus hilft die ZSP den zeltenden ArbeiterInnen nicht nur mit Aktionen, sondern ebenso mit logistischer Hilfe.

2008

Die ZSP unterstützt die Besetzung eines Gebäudes durch streikende MinenarbeiterInnen, verteilt Informationen und organisiert internationale Solidarität.

Infolge von Entlassungen, die sich gegen aktive GewerkschafterInnen richten, hält die ZSP solidarische Protestposten vor den Supermärkten der Ketten Auchan und Tesco ab.

Als ArbeiterInnen von den Leiharbeitsfirmen Adecco und Workforce betrogen werden, interveniert die ZSP. Sie unterstützt dabei einen Genossen, der für Bausmeat in den Niederlanden tätig gewesen ist. Infolge dessen erhält der Arbeiter das ihm zustehende Gehalt.

Im gleichen Jahr hält sie verschiedene Protestposten vor Adecco Niederlassungen ab. Im Rahmen dieser Aktionen startet die ZSP eine Informationskampagne über LeiharbeiterInnen aus Polen, die für Leiharbeitsfirmen im Ausland arbeiten und betrogen werden.

BäckerInnen, die am Wochenende arbeiten, erhalten keine Gehaltszuschläge Als die ZSP eine Kampagne dagegen organisiert, kommt es zu Verbesserungen.

Im gleichen Jahr beteiligt sie sich an einer Demonstration gegen den Bau eines Raketen-Silos der US-Armee.

Als ukrainische BusfahrerInnen in Warschau einen wilden Streik organisieren, um endlich ihre Löhne zu erhalten, dokumentiert die ZSP die Aktionen und informiert die Öffentlichkeit über den Arbeitskampf. Die BusfahrerInnen bekommen ihren Lohn ausgezahlt.

Bei einem Streik von Angestellten der Post, verteidigt die ZSP die Interessen eines Genossen und seiner KollegInnen.

Ein Genosse, der kurz vor der Pensionierung steht, erhebt Einspruch gegen seine unrechtmäßige Entlassung bei der Bahn. Er gewinnt den Fall und erhält Abfindungszahlungen.

Als erneut BusfahrerInnen streiken, diesmal in Kielce, und dabei ein Gebäude besetzen, stattet die ZSP den streikenden ArbeiterInnen einen Besuch ab und unterstützt ihr Anliegen.

Im Rahmen einer Kampagne gegen bestimmte Unternehmensformen nimmt die ZSP Kontakt mit kleineren unabhängigen Gewerkschaften auf, die sich in Busunternehmen in ganz Polen organisieren.

Die ZSP-Wroclaw startet eine Kampagne gegen die Erhöhung der Preise.

Nach der Gründung einer Gewerkschaft bei dem multinationalen Unternehmen Lionbridge und der Entlassung eines Genossen, initiiert die ZSP eine internationale Kampagne, welche zwar nicht die Wiedereinstellung des Genossen, dafür aber eine hohe Kompensationszahlung zur Folge hat.

In Warschau organisiert sie eine Gegenveranstaltung zu einem festlichen Ball.

2009

Bei Nestle haben GewerkschaftsaktivistInnen mit Repressionen zu kämpfen, woraufhin die ZSP solidarische Aktionen durchführt. Die Schweizer FAU hält Protestposten vor dem Hauptquartier von Nestle ab.

Nachdem ein polnischer Leiharbeiter in den Niederlanden einen Arbeitsunfall erleidet, setzt die ZSP entgegen den Interessen der Leiharbeitsfirma Groenflex Kompensationen und die Bezahlungen der ärztlichen Behandlungskosten durch. Sie organisiert Aktionen vor Ort und in Polen, wobei es zur Besetzung einer Groenflex-Niederlassung kommt. Infolge der Aktionen werden die ArbeiterInnen mit einer Krankenversicherung versorgt.

Mitglieder der ZSP in Warschau gründen gemeinsam mit AnwohnerInnen das MieterInnen-Verteidigungs-Komitee.

Die ZSP unterstützt GenossInnen, die für das Unternehmen ZOZ in Bielsko-Biala tätig sind mit der Besetzung eines Büros von Starosta.

Als Starbucks in Polen Niederlassungen eröffnet, organisiert die ZSP Protestposten gegen das Unternehmen in Solidarität mit der Starbucks-Gewerkschaft aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Die IWW und die CNT-IAA in Spanien hatten kurz zuvor zu internationalen solidarischen Aktionen aufgerufen.

Gemeinsam mit chinesischen ArbeiterInnen, die für JW Construction arbeiten, initiiert die ZSP eine Informationskampagne. Ein Subunternehmer hatte die ArbeiterInnen um ihr Gehalt betrogen. Die Betroffenen wollen in ihre Heimat zurück. Sie erhalten Tickets und das ausstehende Gehalt.

Die anarchosyndikalistische Bewegung in Serbien ist starken Repressionen ausgesetzt, dagegen engagiert sich die ZSP.

Nach einer Fahrpreiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr ruft die ZSP-Wroclaw zum Schwarz fahren auf und fordert die Einführung eines kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs. Das erzeugt eine ernsthafte Debatte über den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt.

Ein Cafe-Buchladen beutet ArbeiterInnen mit Hilfe sittenwidriger Arbeitsverträge und dem Missbrauch von Probezeiten aus, wogegen die ZSP eine Kampagne organisiert.

Die ZSP heißt nun ZSP-IAA, denn sie ist die neuste Sektion der Internationalen ArbeiterInnen Assoziation (IAA).

2010

Als der FAU in Deutschland das Recht abgesprochen wird sich als Gewerkschaft zu bezeichnen, organisiert die ZSP solidarische Aktionen zur Verteidigung der Rechte ihrer Schwestergewerkschaft. Das Verbot war die repressive Folge eines Arbeitskonflikts im Berliner Kino Babylon, wo die ArbeiterInnen begonnen hatten sich selber zu organisieren. Der Boss des Kinos behauptete die FAU sei keine Gewerkschaft. Diese Behauptung wird vom Gericht als unbegründet abgelehnt.

Eine Kampagne für Arbeitsrechte bei der Greenway Restaurant Kette wird durchgeführt. Es gibt Proteste gegen die dortigen Arbeitsverhältnisse sowie illegale, unbezahlte Probezeiten. Die meisten ArbeiterInnen erhalten daraufhin ihr Geld.

Als ein Straßenhändler einem rassistischen Mord zum Opfer fällt, organisiert die ZSP Spontandemonstrationen.

Gegen Carrefour organisiert die ZSP direkte Aktionen wegen bestimmter verachtenswerter Praktiken. Die schlechte Presse zwingt Carrefour zur Beendigung dieser Praktiken.

Erneut stranden chinesische ArbeiterInnen in Polen, woraufhin die ZSP eine Kampagne organisiert. Ein Bauunternehmen weigert sich zu zahlen und verschiedene Subunternehmen schieben sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe.

Eine aus 15 Personen bestehende Gewerkschaft wird von der ZSP während der Besetzung eines Busunternehmens in Gostynin unterstützt. Die ZSP kann den Einsatz von Streikbrechern verhindern.

Als sich die ZSP gegen unfaire Praktiken im öffentlichen Gartenbau engagiert, kommt es zu Verbesserungen.

Nach illegalen Entlassungen in der Warschauer Azteca Bar, werden Informationen über die Angelegenheit an die ArbeiterInnen verteilt.

Die ZSP ruft zu einem Mietstreik in Warschau auf. Zuerst verweigern die Menschen die Zahlungen, doch der Widerstand löst sich auf, als die Stadt mit Vergeltungsmaßnahmen droht.

Gemeinsam mit lokalen AnwohnerInnen organisieren Mitglieder der ZSP-Wroclaw Aktionen von MieterInnen..

Auf der Baustelle des nationalen Stadiums herrschen unwürdige Lebensbedingungen. Die ZSP hilft den ukrainischen ArbeiterInnen dabei sie zu verbessern. Später hilft sie bei der Veröffentlichung von Material, das den Tod zweier Arbeiter durch nachlässige Sicherheitsvorkehrungen beweist.

2011

Damit OBI-ArbeiterInnen bessere Arbeitsbedingungen erhalten und sich gewerkschaftlich organisieren können, unterstützt sie die ZSP. Sie organisiert direkte Aktionen vor OBI-Niederlassungen in ganz Polen und an einem internationalen Aktionstag hält ihre Schwestergewerkschaft FAU Protestposten in ganz Deutschland ab. Dort befindet sich der Hauptsitz des Unternehmens.

Die Leiharbeitsfirma OTTO-Workforce verstößt europaweit gegen Arbeitsrechte, woraufhin Aktionen in den Niederlanden, in Polen, in der Slowakai und in der Tschechischen Republik abgehalten werden. Infolgedessen erhalten eine Reihe von ArbeiterInnen Lohnfortzahlung im Krankheitsfall und weitere finanzielle Ansprüche rückwirkend ausbezahlt. Außerdem ändert das Unternehmen einige Praktiken, insbesondere solche des Lohnbetrugs in einer Fabrik in Wroclaw. Die Kampagne hält bis heute an.

Während eines Besuches von Barak Obama organisiert die ZSP "Tage des Zorns".

Die ZSP wehrt sich gegen die Anhebung der Fahrtkosten im öffentlichen Nahverkehr, der Kinderbetreuung und der Schmutzwasserentsorgung. Dabei fordert sie die Einführung eines kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs.

Auf einer Baustelle von Torun Plaza beschäftigte ArbeiterInnen werden um ihren Lohn betrogen, woraufhin die ZSP Aktionen in Warschau, Torun und Schlesien abhält. Einige Löhne werden zwar ausgezahlt, doch nachdem eine Kollege entlassen wird, geben die ArbeiterInnen den Kampf auf.

Die Brave New World Bar in Warschau schließt sittenwidrige Verträge ab und bietet schlechte Arbeitsbedingungen. Dagegen erhebt die ZSP mit Aktionen öffentlich Einspruch.

Das Plenum der Internationalen ArbeiterInnen Assoziation (IAA) wird zum ersten Mal in Polen, in Warschau, abgehalten.

Als es zu gezielten Brandstiftungen öffentlichen Wohnraums im Warschauer Stadtteil Praga kommt, organisiert die ZSP nächtliche Patrouillen zum Schutz der AnwohnerInnen.

2012

Ein Aktivist, der bei Roche-Polen beschäftigt ist, wird entlassen. Die ZSP organisiert eine Kampagne dagegen und klärt die Öffentlichkeit über Scheinselbstständigkeit auf. Außerdem informiert sie betroffene ArbeiterInnen über Möglichkeiten an ihre Rechte zu kommen.

Als Reaktion auf die Erhöhung des Renteneintrittsalters und Kürzungen im Sozialwesen in Polen organisiert die ZSP eine Informationskampagne.

In Wroclaw werden öffentlichkeitswirksame Aktionen gegen die Erhöhung der Fahrpreise durchgeführt.

Am 31. März beteiligt sich die ZSP unter dem Motto "Kapitalismus ist Kannibalismus" mit einer Demonstration in Warschau an den internationalen Aktionstagen und feiert anschließend ihren 5. Jahrestag.

Quelle: www.fau.org

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