Am 31. März 2007 wurde die Gewerkschaft ZSP in Gliwice (Polen)
gegründet. Seit dieser Zeit wuchs die Anzahl ihrer Mitglieder stetig.
Sie beteiligte sich an Arbeitskämpfen und an verschiedenen weiteren
Aktionen. Ihr besonderes Augenmerk gilt armen Menschen und der
ArbeiterInnenklasse. Im folgenden präsentiert die ZSP eine Liste der
Ereignisse und Aktivitäten aus den vergangenen fünf Jahren. Da die
Anzahl ihrer solidarischen Aktionen und Proteste kaum zu überschauen
ist, finden sich weitere Informationen auf der Homepage der ZSP.
2007
Gründung der ZSP. Bereits einen Monat später organisiert sie eine
internationale Konferenz und bei der Demonstration am 1. Mai tritt sie
das erste Mal ins Licht der Öffentlichkeit.
Mitglieder der ZSP beteiligen sich an einem Streik in einer Opel Fabrik.
Die neu gegründete anarchosyndikalistische Gewerkschaft unterstützt die
GenossInnen dabei mit direkten Aktionen.
Noch im gleichen Jahr verurteilt die ZSP die Arbeitsverhältnisse von LeiharbeiterInnen, besonders bei Adecco.
Während des Streiks in einem Krankenhaus hilft die ZSP den zeltenden
ArbeiterInnen nicht nur mit Aktionen, sondern ebenso mit logistischer
Hilfe.
2008
Die ZSP unterstützt die Besetzung eines Gebäudes durch streikende
MinenarbeiterInnen, verteilt Informationen und organisiert
internationale Solidarität.
Infolge von Entlassungen, die sich gegen aktive GewerkschafterInnen
richten, hält die ZSP solidarische Protestposten vor den Supermärkten
der Ketten Auchan und Tesco ab.
Als ArbeiterInnen von den Leiharbeitsfirmen Adecco und Workforce
betrogen werden, interveniert die ZSP. Sie unterstützt dabei einen
Genossen, der für Bausmeat in den Niederlanden tätig gewesen ist.
Infolge dessen erhält der Arbeiter das ihm zustehende Gehalt.
Im gleichen Jahr hält sie verschiedene Protestposten vor Adecco
Niederlassungen ab. Im Rahmen dieser Aktionen startet die ZSP eine
Informationskampagne über LeiharbeiterInnen aus Polen, die für
Leiharbeitsfirmen im Ausland arbeiten und betrogen werden.
BäckerInnen, die am Wochenende arbeiten, erhalten keine Gehaltszuschläge
Als die ZSP eine Kampagne dagegen organisiert, kommt es zu
Verbesserungen.
Im gleichen Jahr beteiligt sie sich an einer Demonstration gegen den Bau eines Raketen-Silos der US-Armee.
Als ukrainische BusfahrerInnen in Warschau einen wilden Streik
organisieren, um endlich ihre Löhne zu erhalten, dokumentiert die ZSP
die Aktionen und informiert die Öffentlichkeit über den Arbeitskampf.
Die BusfahrerInnen bekommen ihren Lohn ausgezahlt.
Bei einem Streik von Angestellten der Post, verteidigt die ZSP die Interessen eines Genossen und seiner KollegInnen.
Ein Genosse, der kurz vor der Pensionierung steht, erhebt Einspruch
gegen seine unrechtmäßige Entlassung bei der Bahn. Er gewinnt den Fall
und erhält Abfindungszahlungen.
Als erneut BusfahrerInnen streiken, diesmal in Kielce, und dabei ein
Gebäude besetzen, stattet die ZSP den streikenden ArbeiterInnen einen
Besuch ab und unterstützt ihr Anliegen.
Im Rahmen einer Kampagne gegen bestimmte Unternehmensformen nimmt die
ZSP Kontakt mit kleineren unabhängigen Gewerkschaften auf, die sich in
Busunternehmen in ganz Polen organisieren.
Die ZSP-Wroclaw startet eine Kampagne gegen die Erhöhung der Preise.
Nach der Gründung einer Gewerkschaft bei dem multinationalen Unternehmen
Lionbridge und der Entlassung eines Genossen, initiiert die ZSP eine
internationale Kampagne, welche zwar nicht die Wiedereinstellung des
Genossen, dafür aber eine hohe Kompensationszahlung zur Folge hat.
In Warschau organisiert sie eine Gegenveranstaltung zu einem festlichen Ball.
2009
Bei Nestle haben GewerkschaftsaktivistInnen mit Repressionen zu kämpfen,
woraufhin die ZSP solidarische Aktionen durchführt. Die Schweizer FAU
hält Protestposten vor dem Hauptquartier von Nestle ab.
Nachdem ein polnischer Leiharbeiter in den Niederlanden einen
Arbeitsunfall erleidet, setzt die ZSP entgegen den Interessen der
Leiharbeitsfirma Groenflex Kompensationen und die Bezahlungen der
ärztlichen Behandlungskosten durch. Sie organisiert Aktionen vor Ort und
in Polen, wobei es zur Besetzung einer Groenflex-Niederlassung kommt.
Infolge der Aktionen werden die ArbeiterInnen mit einer
Krankenversicherung versorgt.
Mitglieder der ZSP in Warschau gründen gemeinsam mit AnwohnerInnen das MieterInnen-Verteidigungs-Komitee.
Die ZSP unterstützt GenossInnen, die für das Unternehmen ZOZ in
Bielsko-Biala tätig sind mit der Besetzung eines Büros von Starosta.
Als Starbucks in Polen Niederlassungen eröffnet, organisiert die ZSP
Protestposten gegen das Unternehmen in Solidarität mit der
Starbucks-Gewerkschaft aus den Vereinigten Staaten von Amerika. Die IWW
und die CNT-IAA in Spanien hatten kurz zuvor zu internationalen
solidarischen Aktionen aufgerufen.
Gemeinsam mit chinesischen ArbeiterInnen, die für JW Construction
arbeiten, initiiert die ZSP eine Informationskampagne. Ein
Subunternehmer hatte die ArbeiterInnen um ihr Gehalt betrogen. Die
Betroffenen wollen in ihre Heimat zurück. Sie erhalten Tickets und das
ausstehende Gehalt.
Die anarchosyndikalistische Bewegung in Serbien ist starken Repressionen ausgesetzt, dagegen engagiert sich die ZSP.
Nach einer Fahrpreiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr ruft die
ZSP-Wroclaw zum Schwarz fahren auf und fordert die Einführung eines
kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs. Das erzeugt eine ernsthafte
Debatte über den öffentlichen Nahverkehr in der Stadt.
Ein Cafe-Buchladen beutet ArbeiterInnen mit Hilfe sittenwidriger
Arbeitsverträge und dem Missbrauch von Probezeiten aus, wogegen die ZSP
eine Kampagne organisiert.
Die ZSP heißt nun ZSP-IAA, denn sie ist die neuste Sektion der Internationalen ArbeiterInnen Assoziation (IAA).
2010
Als der FAU in Deutschland das Recht abgesprochen wird sich als
Gewerkschaft zu bezeichnen, organisiert die ZSP solidarische Aktionen
zur Verteidigung der Rechte ihrer Schwestergewerkschaft. Das Verbot war
die repressive Folge eines Arbeitskonflikts im Berliner Kino Babylon,
wo die ArbeiterInnen begonnen hatten sich selber zu organisieren. Der
Boss des Kinos behauptete die FAU sei keine Gewerkschaft. Diese
Behauptung wird vom Gericht als unbegründet abgelehnt.
Eine Kampagne für Arbeitsrechte bei der Greenway Restaurant Kette wird
durchgeführt. Es gibt Proteste gegen die dortigen Arbeitsverhältnisse
sowie illegale, unbezahlte Probezeiten. Die meisten ArbeiterInnen
erhalten daraufhin ihr Geld.
Als ein Straßenhändler einem rassistischen Mord zum Opfer fällt, organisiert die ZSP Spontandemonstrationen.
Gegen Carrefour organisiert die ZSP direkte Aktionen wegen bestimmter
verachtenswerter Praktiken. Die schlechte Presse zwingt Carrefour zur
Beendigung dieser Praktiken.
Erneut stranden chinesische ArbeiterInnen in Polen, woraufhin die ZSP
eine Kampagne organisiert. Ein Bauunternehmen weigert sich zu zahlen und
verschiedene Subunternehmen schieben sich gegenseitig die Schuld in die
Schuhe.
Eine aus 15 Personen bestehende Gewerkschaft wird von der ZSP während
der Besetzung eines Busunternehmens in Gostynin unterstützt. Die ZSP
kann den Einsatz von Streikbrechern verhindern.
Als sich die ZSP gegen unfaire Praktiken im öffentlichen Gartenbau engagiert, kommt es zu Verbesserungen.
Nach illegalen Entlassungen in der Warschauer Azteca Bar, werden
Informationen über die Angelegenheit an die ArbeiterInnen verteilt.
Die ZSP ruft zu einem Mietstreik in Warschau auf. Zuerst verweigern die
Menschen die Zahlungen, doch der Widerstand löst sich auf, als die Stadt
mit Vergeltungsmaßnahmen droht.
Gemeinsam mit lokalen AnwohnerInnen organisieren Mitglieder der ZSP-Wroclaw Aktionen von MieterInnen..
Auf der Baustelle des nationalen Stadiums herrschen unwürdige
Lebensbedingungen. Die ZSP hilft den ukrainischen ArbeiterInnen dabei
sie zu verbessern. Später hilft sie bei der Veröffentlichung von
Material, das den Tod zweier Arbeiter durch nachlässige
Sicherheitsvorkehrungen beweist.
2011
Damit OBI-ArbeiterInnen bessere Arbeitsbedingungen erhalten und sich
gewerkschaftlich organisieren können, unterstützt sie die ZSP. Sie
organisiert direkte Aktionen vor OBI-Niederlassungen in ganz Polen und
an einem internationalen Aktionstag hält ihre Schwestergewerkschaft FAU
Protestposten in ganz Deutschland ab. Dort befindet sich der Hauptsitz
des Unternehmens.
Die Leiharbeitsfirma OTTO-Workforce verstößt europaweit gegen
Arbeitsrechte, woraufhin Aktionen in den Niederlanden, in Polen, in der
Slowakai und in der Tschechischen Republik abgehalten werden.
Infolgedessen erhalten eine Reihe von ArbeiterInnen Lohnfortzahlung im
Krankheitsfall und weitere finanzielle Ansprüche rückwirkend ausbezahlt.
Außerdem ändert das Unternehmen einige Praktiken, insbesondere solche
des Lohnbetrugs in einer Fabrik in Wroclaw. Die Kampagne hält bis heute
an.
Während eines Besuches von Barak Obama organisiert die ZSP "Tage des Zorns".
Die ZSP wehrt sich gegen die Anhebung der Fahrtkosten im öffentlichen
Nahverkehr, der Kinderbetreuung und der Schmutzwasserentsorgung. Dabei
fordert sie die Einführung eines kostenlosen öffentlichen Nahverkehrs.
Auf einer Baustelle von Torun Plaza beschäftigte ArbeiterInnen werden um
ihren Lohn betrogen, woraufhin die ZSP Aktionen in Warschau, Torun und
Schlesien abhält. Einige Löhne werden zwar ausgezahlt, doch nachdem eine
Kollege entlassen wird, geben die ArbeiterInnen den Kampf auf.
Die Brave New World Bar in Warschau schließt sittenwidrige Verträge ab
und bietet schlechte Arbeitsbedingungen. Dagegen erhebt die ZSP mit
Aktionen öffentlich Einspruch.
Das Plenum der Internationalen ArbeiterInnen Assoziation (IAA) wird zum ersten Mal in Polen, in Warschau, abgehalten.
Als es zu gezielten Brandstiftungen öffentlichen Wohnraums im Warschauer
Stadtteil Praga kommt, organisiert die ZSP nächtliche Patrouillen zum
Schutz der AnwohnerInnen.
2012
Ein Aktivist, der bei Roche-Polen beschäftigt ist, wird entlassen. Die
ZSP organisiert eine Kampagne dagegen und klärt die Öffentlichkeit über
Scheinselbstständigkeit auf. Außerdem informiert sie betroffene
ArbeiterInnen über Möglichkeiten an ihre Rechte zu kommen.
Als Reaktion auf die Erhöhung des Renteneintrittsalters und Kürzungen im
Sozialwesen in Polen organisiert die ZSP eine Informationskampagne.
In Wroclaw werden öffentlichkeitswirksame Aktionen gegen die Erhöhung der Fahrpreise durchgeführt.
Am 31. März beteiligt sich die ZSP unter dem Motto "Kapitalismus ist Kannibalismus" mit einer Demonstration in Warschau an den internationalen Aktionstagen und feiert anschließend ihren 5. Jahrestag.
Quelle: www.fau.org
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