Workfare bedeutet den
Zwang von Arbeitslosen zur unbezahlten Arbeit um überhaupt
staatliche Zuwendungen zu erhalten. Zehntausende Menschen werden in Großbritannien zur unbezahlten Arbeit gezwungen, bekannte Unternehmen profitieren von der kostenlosen Arbeit und behinderte Menschen müssen ohne Lohn arbeiten, da sie sonst mit Kürzungen zu
rechnen haben. Workfare wurde von der Labour-Partei im Rahmen des New
Deal im Jahr 1998 eingeführt. Im Jahr 2009 wurde daraus der Flexible
New Deal. Momentan weitet die konservativ-liberale Regierung das
Gesetzeswerk aus. Darin enthalten sind Programme wie
„Arbeitserfahrung“, „Freiwillige Arbeitsaktivität“,
„kommunale Aktionsprogramme“, „Sektor basierte
Arbeitsakademien“ und das „Arbeitsprogramm“.
Bei all diesen Modellen verlieren Arbeitslose ihr Recht auf Arbeitslosenunterstützung oder beispielsweise auf Wohnungszuschüsse, wenn sie sich weigern an den Programmen teilzunehmen. Workfare sollte eigentlich Arbeitslosen dabei helfen eine neue Stelle mit Hilfe von Trainingsprogrammen und Arbeitserfahrung zu finden. Aber das Ministerium für Arbeit und Renten hat nun in einem eigenen Report (PDF) festgestellt, dass Workfare nutzlos bei der Integration von Langzeitarbeitslose auf dem Arbeitsmarkt ist.
Es besteht wenig Grund zu der Annahme, dass Workfare die Chance auf Arbeit erhöht. Es kann die Wahrscheinlichkeit eine Arbeit zu finden sogar reduzieren, da den Arbeitssuchenden die Zeit zur Bewerbung fehlt und sie nicht die Erfahrungen und Fähigkeiten beigebracht bekommen, die von den Arbeitgebern eingefordert werden. Die von Workfare veranschlagten Ziele sind auf einem Arbeitsmarkt mit hohem Anteil an Arbeitslosigkeit ineffizient.
Entweder waren die
Regierungen nach Labour einfach nur ziemlich blöd, indem sie Gelder
in teure und ineffiziente Maßnahmen investierten, oder es geht gar
nicht darum Arbeitssuchenden zu helfen oder neue Arbeitsplätze zu
schaffen.
Workfare ist ein
Angriff auf uns alle
Workfare spart kein
Geld, schafft keine Arbeitsplätze und hilft nicht den Arbeitslosen. Die
Regierung versucht uns zu spalten, indem sie diejenigen mit Arbeit
gegen die „Faulpelze“ aufhetzt, die zur Arbeit gezwungen werden
müssen. Aber Workfare ist ein Angriff auf Beschäftigte und
Unbeschäftigte. Welcher Arbeitgeber hat schon Lust ArbeiterInnen zu
beschäftigen, wenn die Regierung ihnen welche für umsonst
spendiert?
Das Ziel von Workfare
ist es die Gehälter zu drücken.
Die ganze Angelegenheit
ist für den Staat sehr teuer (der Flexible New Deal soll angeblich pro
Arbeitsplatz 31.000£ investieren), von daher stellt dieser Deal
nichts anderes als eine ungeheure staatliche Subvention für den
privaten Sektor dar. Er versorgt die Unternehmen direkt mit billiger
Arbeitskraft. Indirekt unterhöhlt er den Mindestlohn und
diszipliniert diejenigen mit Arbei dazu nicht aus der Reihe zu tanzen,
da sie sonst Gefahr laufen von den billigen Workfare-ArbeiterInnen
ausgetauscht werden und selber arbeitslos werden. Egal ob wir
beschäftigt oder unbeschäftigt sind, Workfare ist ein Angriff auf
uns alle.
Quelle: www.solfed.org.uk
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