Zum Einlenken zeigten sich Vertreter des Managements weder beim
ersten Gerichtstermin noch bei einem Verhandlungsgespräch bereit. Die
FAU Berlin plant nun weitere Schritte.
Nach dem bundesweiten Aktionstag am 18. November waren
für die FAU Berlin in den letzten Wochen zwei weitere Tage dick
angekreuzt: Sie hätten den Konflikt um die Änderungskündigung bei dem
Spielautomatenhersteller Bally Wulff beilegen können. Derweil
berichteten nun auch bundesweite Tageszeitungen, bisher das Neues Deutschland und die taz, über den Fall.
Zunächst war da am Dienstag, den 22. November, die Güteverhandlung vor
dem Berliner Arbeitsgericht. Ein ganz normaler Vorgang, bevor es zur
Gerichtsverhandlung kommt. Der überwiegende Teil der Streitigkeiten wird
bereits in dieser Etappe beigelegt. Nicht so im vorliegenden Fall.
Während die anarchosyndikalistische Gewerkschaft mit mehreren
Beobachtern vor Ort war, glänzte die Geschäftsleitung von Bally Wulff
durch Abwesenheit. Immerhin konnte die Anwältin der Gegenseite
versichern, dass es – ungeachtet der Zweideutigkeiten im
Kündigungsschreiben – keine Verschlechterung in Sachen Arbeitszeit und Urlaubsanspruch
geben wird. Zwei der drei Forderungen der FAU Berlin, nämlich die
Zuweisung einer qualifizierten Tätigkeit und zumindest die Beibehaltung
des bisherigen Lohnes, bleiben jedoch noch aktuell. Insbesondere in
Frage der Entlohnung signalisierte auch der vorsitzende Richter, dass er
die von Bally Wulff vorgelegte Eingruppierung für willkürlich hält. Die
Beweislast liegt nun beim Management der Firma.
Zuletzt war am Montag, den 28. November, auf Betreiben der FAU Berlin
ein Gespräch mit dem zuständigen Geschäftsführer zustande gekommen.
Geprägt war das Gespräch allerdings von grundlegenden
Missverständnissen: Während die Anarchosyndikalisten ganz praktisch das
Problem der Änderungskündigung aus der Welt schaffen wollten, ging es
dem Gerätehersteller vor allem darum, sich zu erklären: Warum Bally
Wulff 2008 massiv Arbeitsplätze hatte abbauen müssen und wie die Firma
auf diese wundersame Weise gerettet worden sei. Gewerkschaften in aller
Welt kennen diese Litanei. Die Unterredung war dementsprechend kurz. Die
zuständige Arbeitsgruppe der Sektion Bau und Technik in der FAU Berlin
plant nun weitere Schritte. Denn: Ein Angriff auf Einen ist ein Angriff
auf Alle!
www.fau.org
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