9.24.2011

Spendenaufruf der Region Ost der FAU für alternative Kultur und Politik in Limbach-Oberfrohna

Es gibt Landstriche in denen es noch schwerer als anderswo ist libertäre Ideen auch nur zu formulieren, ganz zu schweigen davon sie sichtbar im Alltag und im Stadtbild integrieren zu wollen.

Es sind Gegenden in denen jeder Ansatz Gefahr läuft, von Neonazigewalt und einer Staatsmacht die zuschaut oder die Opfer verantwortlich macht, erdrückt zu werden.


Zum Beispiel Limbach-Oberfrohna

Limbach-Oberfrohna ist eine Stadt nahe Chemnitz und macht seit Jahren durch offene und ungehinderte Nazipräsenz in den Straßen auf sich aufmerksam. Menschen, die das nicht hinnehmen wollen, haben es schwer.Alternativen zu einer rechtsoffenen Lebenswelt können nur unter großen Schwierigkeiten realisiert werden. Vor 3 Jahren erst musste ein Infoladen schließen, da massive Angriffe seitens der Nazis die Vermieter eingeschüchtert hatten. Ein neues Gebäude(Doro 40), in dem ein Soziokulturelles Zentrum etabliert werden soll, wurde Ende letzten Jahres Ziel eines Brandanschlages und dabei stark in Mitleidenschaft gezogen.

Gegenwehr


Dennoch geben die Leute vor Ort nicht auf. Sie machen weiter, um den Ort nicht den Nazischlägern zu überlassen. Doch dieser Kampf ist mühselig und wird von offizieller Seite kriminalisiert und durch Restriktionen behindert.
So wurde beispielsweise die am 7. Juli geplante Eröffnung eines neuen Infoladens von der Stadtverwaltung mittels vorgeschobenem Baurecht vorerst vereitelt.

Doch es gibt auch weiterhin Ansätze, an der Situation etwas zu ändern und einen direkten alternativen Anlaufpunkt zu schaffen um damit den Mut und die Zahl der Menschen, die sich dem rechten Mainstream entgegenstellen, zu erhöhen. So wird weiter die Entstehung des Autonomen Zentrums „Doro 40“ vorangetrieben, sowie Konzerte und Infoveranstaltungen organisiert, wie das Stay-Rebel-Festival am 20. August. Seit 2008 gibt es auch eine gewerkschaftliche Alternative im Ort als Teil der FAU Südwestsachsen.

Unterstützung

Dies alles zeigt, dass die Beharrlichkeit der Menschen vor Ort nicht umsonst ist. Unterstützung gab es bisher allerdings vor allem aus dem unmittelbaren Einzugsbereich von Limbach-Oberfrohna.

Wir, die FAU-Gruppen aus dem Osten finden, dass sich das ändern sollte.
Wir möchten nicht einfach zusehen, wie unsere KollegInnen und andere alternative Jugendliche Angriffen auf Leib und Leben ausgesetzt sind.
Wir möchten deshalb GewerkschafterInnen (nicht nur aus der FAU), Antifagruppen und alle anderen gesellschaftlich interessierten Menschen dazu aufrufen Geld zu sammeln und an das entstehende Alternative Jugendzentrum zu spenden.

In einer von rechter Normalität geprägten Umgebung ist es wichtig, den Andersdenkenden die Möglichkeit zu geben, sich zu treffen und zu organisieren. Auch wenn wir wissen, dass eine Spendenkampagne nur ein Anfang ist, hoffen wir auch, unseren KollegInnen vor Ort ein wenig den Rücken frei zu machen, ihre gewerkschaftlichen Ansätze weiter zu verfolgen. In einer Region, in der Leiharbeit und Niedriglöhne grassieren, ist das auch bitter nötig.

FAU-IAA Region Ost


Spenden an:

Soziale & Politische Bildungsvereinigung L.-O. e.V.
Ktnr.: 351 401 65 09
BLZ: 870 500 00
Sparkasse Chemnitz

Links:
http://www.fau.org/ortsgruppen/sws/
http://schwarzerpeter.blogsport.de/

No comments:

Post a Comment