5.01.2011

Solidarität mit den ägyptischen ArbeiterInnen!

Der erste Mai ist für die ägyptischen Arbeiter und Arbeiterinnen ein wichtiger Tag. Es ist der erste 1. Mai nach Mubarak. Und die ägyptischen ArbeiterInnen und neugegründeten Gewerkschaften sind mit einer Vielzahl von Problemen konfrontiert. Ihre Forderungen, u.A. ein angemessener Mindestlohn und ein Ende der Mubaraks in jedem Betrieb, die auch Forderungen der Revolution nach sozialer Gerechtigkeit und einem Ende des Regimes sind, wurden bisher kaum erfüllt.

Der erste Mai ist auch ein Tag der internationalen Solidarität über die Grenzen hinweg, die uns trennen sollen. Deshalb verschickten das Internationale Sekretariat der FAU-IAA und die FAU Berlin eine Solidaritätserklärung an unsere KollegInnen in Ägypten und wünschen ihnen viel Erfolg am ersten Mai und darüber hinaus!

Solidarität mit unseren KollegInnen in Ägypten

Mit großer Freude haben wir in den letzten Monaten die Entwicklungen auf dem Tahrir-Platz, die Aktivitäten in den Fabriken, Büros, Krankenhäusern, Universitäten, Geschäften und auf der Straße, und die sozialen Bewegungen in ganz Ägypten verfolgt. Wir gratulieren der ägyptischen Bevölkerung zu den vielen neuen Gewerkschaftsgründungen und den erfolgreichen Arbeitskämpfen in den Betrieben.

Wir, von der Freie Arbeiterinnen und Arbeiter-Union, einer Basisgewerkschaft in Deutschland, möchten hiermit unsere Solidarität mit den ArbeiterInnen in Ägypten zum Ausdruck bringen.Wir verurteilen jeden Versuch die Rechte der ArbeiterInnen zu untergraben, wie das Anti-Streik-Gesetz oder ArbeiteraktivistInnen vor Gericht zu zehren. Wir verlangen ein Ende dieses feindseligen Verhaltens gegenüber den ArbeiterInnen.

Wir bewundern eure Bestimmtheit und den Willen für die eigenen Rechte einzustehen, trotz aller Behinderungen durch Armee oder Übergangsregierung. Lasst euch nicht von denjenigen beirren, die sich mehr um die Wirtschaft Ägyptens sorgen, als um Hunger und Entrechtung der ArbeiterInnen und der Armen. Ihr seid es, die diese Wirtschaft ermöglichen. Ihr gebt euer Leben für die Profite Anderer. Und niemand hat das Recht, von den ArbeiterInnen, Arbeitslosen und Tagelöhnern zu fordern, doch gefälligst zu hungern und sich ausbeuten zu lassen. Alle Menschen haben ein Recht auf ein gutes Leben in Würde.

In manchen Punkten erinnert uns euer Kampf um Gewerkschaftsfreiheit an die Situation in Deutschland. Wir müssen hier auch für Gewerkschaftsfreiheit kämpfen, für die Freiheit der ArbeiterInnen, mit der Gewerkschaft ihrer Wahl in den Arbeitskampf zu treten und nicht nur der, die das Gericht erlaubt. Wir hatten erste Erfolge, doch der Kampf geht weiter.

Wir sind gespannt, mehr über eure Situation, eure Kämpfe und zukünftige Entwicklungen zu erfahren und möchten euch auch nach unseren Möglichkeiten zur Seite stehen.

Grenzen sollen uns nicht trennen.

FAU-IAA Berlin & FAU-IAA Internationales Sekreteriat

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