4.07.2011

Kriegszeiten

Die Operation Odyssey Dawn markiert den Beginn einer militärischen Intervention in Libyen. Es ist eine neue kriegerische Mission, mit der die westlichen Mächte ihre ökonomischen und geopolitische Interessen sichern, die sie durch Instabilität, lokale Spannungen, Diktatoren und andere ambitionierte Führer, gefährdet sehen.

Es ist der aktuellste Konflikt im permanenten Kriegszustand in dem wir leben, selbst wenn sich die Szenarien ändern: vom Balkan (Bosnien, Kosovo), über den Maghreb, den Mittleren Osten (Irak), hin nach Asien (Afghanistan). Die Bezeichnungen dafür wandeln sich – internationale Polizei Operation, Task Force gegen Terrorismus, Friedens- oder humanitäre Mission. Doch in Wahrheit blieb der Kern der Sache unverändert: Bomben und Raketen, kurz gesagt, es ist Krieg.

Von Anfang an war klar, dass die Revolte in Libyen, trotz der Aufstände in Nordafrika und dem Mittleren Osten (Tunesien, Algerien, Marokko, Ägypten, Jemen, Bahrain), Anzeichen von Machtkämpfen zwischen rivalisierenden Fraktionen trägt, die im Zusammenhang mit Landfragen und Stammeszugehörigkeit stehen (Tripolitania, Cirenaica and Fezzan). Und es war absehbar, dass angesichts der Bedeutung Libyens im Mittelmeerraum, eine Gaddaffi Krise zu einer internationalen Krise wird. Die Bombardierung von Tripolis ist der Beweis.

Ein richtig dreckiger und hinterhältiger Krieg, wie jeder Krieg, hat begonnen. Seine Ziele entsprechen nicht den öffentlichen Verlautbarungen; es geht nicht um den Sturz von Gaddafi, nicht um die Einführung der Demokratie oder den Schutz der Bevölkerung. Die wirklichen Ziele sind klar: Rekolonialisierung Libyens aufgrund seiner Energieressourcen und seiner strategische Position. Zweitens, und nicht weniger wichtig, ist die Aufrechterhaltung des permanenten weltweiten Kriegszustandes, die Verschleierung der tatsächlichen Probleme (Hunger und Armut, Umwelt- und nukleare Katastrophen, Massenmigration, der Profit als Primat über allen Bedürfnissen) und die Möglichkeit zur präventiven Zerschlagung von Aufruhr und Revolten.

Das ist ein Krieg an dem Italien heuchlerisch beteiligt ist, ohne sich seiner Verantwortung bewusst zu sein. Linke und rechte Parteien verstecken sich hinter einer Art Pseudopatriotismus, der mit Hilfe von Giorgio Napolitanos [ital. Staatspräident] unanständigen Geschwätz die Menschen verwirren und hinters Licht führen soll. Es ist ein Krieg bei dem sich unser “wundervolles Land” wie ein Geier auf die Brotkrumen stürzt.

Wir sind gegen diesen Krieg, wie wir gegen alle kapitalistischen und imperialistischen Kriege sind. Die einzige uns bekannte Front ist der soziale Kampf zwischen Herr und Knecht. Das ist die Front aller Ausgebeuteten, unabhängig ihrer Nation, Ethnizität, Sprache und Kultur. Sie ist mit der kapitalistischen Barbarei konfrontiert, mit der es keine Aussöhnung gibt. Es ist eine Front, die weit über die heutigen Ereignisse ragt; sie kämpft nicht nur für unseren Frieden und unsere Rechte, sondern ist zugleich eine Alternative zu dem Elend und der Barbarei in dieser Welt. Friedensparaden helfen nicht, wir müssen damit beginnen eine andere Gesellschaft aufzubauen.

Gegen die Kriege des Kapitals!

Soziale Kämpfe für eine bessere Welt

- ohne Staaten, Armeen und Chefs!


USI-IAA Nationales Sekretariat

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