Die polnische Gewerkschaft ZSP warnt vor der Zeitarbeitsagentur OTTO Workforce nachdem sie von mehreren Arbeiter/innen über die unhaltbaren Zustände in dem Entleihbetrieb informiert wurde. Die Anarchosyndikalist/innen haben daher eine internationale Kampagne gestartet, um auf die Praxis des in mehreren Ländern aktiven Unternehmens aufzuklären. Bisher gab es Protestaktionen in Polen, der Slowakei und den Niederlanden…
Zentraler Kritikpunkt der ZSP-IAA ist, dass OTTO Workforce zu übelsten Bedingungen Leiharbeiter/innen in Polen für den Einsatz vor in niederländischen und britischen Firmen anwirbt. Im Vertrag nicht vereinbarte Arbeiten, ständige Rufbereitschaft und Überstunden, aber auch Lohnausfall wegen zu wenig Arbeitsstunden sind einige der genannten Probleme. Die rechtliche Lage der Neuankömmlinge ist ebenfalls nicht gesichert, weshalb sie weder Krankengeld noch Urlaub bekommen. Auch gibt es Beschwerden über fehlenden Kündigungsschutz und verspätete Lohnzahlungen. Ein Widerstand gegen diese Zustände hat dann meist die Kündigung zur Folge.
Zentraler Kritikpunkt der ZSP-IAA ist, dass OTTO Workforce zu übelsten Bedingungen Leiharbeiter/innen in Polen für den Einsatz vor in niederländischen und britischen Firmen anwirbt. Im Vertrag nicht vereinbarte Arbeiten, ständige Rufbereitschaft und Überstunden, aber auch Lohnausfall wegen zu wenig Arbeitsstunden sind einige der genannten Probleme. Die rechtliche Lage der Neuankömmlinge ist ebenfalls nicht gesichert, weshalb sie weder Krankengeld noch Urlaub bekommen. Auch gibt es Beschwerden über fehlenden Kündigungsschutz und verspätete Lohnzahlungen. Ein Widerstand gegen diese Zustände hat dann meist die Kündigung zur Folge.
Dazu kommt, dass durch die überteuerte Unterbringung in abgelegenen Baracken und „Hotels“ zum Teil auch Familienangehörige voneinander getrennt werden. Wenn der Firma die Ordnung oder Sauberkeit in den Unterkünften nicht passt, werden sogar ganze Wohngruppen dafür bestraft. Die Leiharbeiter/innen werden frühmorgens mit Firmenbussen abgeholt und der Transport dauert bis zu drei Stunden am Tag. Eine dieser Unterkünfte liegt hinter der deutschen Grenze im niederrheinischen Weeze.
Hunderte Leiharbeiter/innen leben dort in den Unterkünften des ehemaligen britischen Militärflughafens Laarbruch, wo heute Billigfluglinien und ein Logistikzentrum angesiedelt sind. Die Kasernengebäude hat die Verleihfirma im Jahr 2000 ihre Arbeitskräfte gekauft, bunt anstreichen lassen und mit Fitnessgeräten und Billiardtischen zur „OTTO World“ umgebaut. Doch das weit ausserhalb der Stadt gelegene Areal ist weder „Freizeitpark“ noch Wohngebiet. Der öffentliche Bus nach Weeze fährt nur alle zwei Stunden, einmal die Woche bringt der Firmenbus die Leute zum Supermarkt.
Viele Bewohner/innen haben keine eigene Toiletten und dutzende müssen sich Dusche, Waschmaschine und Küche teilen. Die winzigen Zimmer der Baracken sind in schlechtem Zustand und die Arbeiter/innen klagen über Schimmel und Dreck. Teilweise sind die Unterkünfte auch nicht winterfest, aber dafür völlig überteuert. In einigen Städten müssen vier bis fünf Personen in Blechcontainern zusammenleben. Wenn der firmeneigenen Security etwas nicht gefällt, verteilt sie als Bestrafung gelbe und rote Karten, die mit hohen Geldbußen verbunden sind. Doch wer sich über solche Bedingungen beschwert oder auszieht, verliert schnell seien Job.
Um gegen solche unhaltbaren Zustände zu protestieren, hat am 11. Februar 2011 die Anarchistische Gruppe Amsterdam mit Mitgliedern des Vrije Bond und polnischen Arbeiter/innen vor einem Wohnheim von OTTO Workforce in Koog (Zaanstad) Flugblätter verteilt. Dabei kamen sie eine Stunde lang mit vielen interessierten Kolleg/innen ins Gespräch, obwohl ein Unternehmensvertreter vergeblich versuchte die Gewerkschaften vom Gelände zu verjagen. Auch in einem nahegelegenen Supermarkt, wo viele polnische Leiharbeiter/innen einkaufen, wurden die Informationen ausgelegt.
Zeitgleich hatten ZSP-Mitglieder in Polen ein Büro von OTTO Workforce aufgesucht und ihren Protest gegenüber dem Management geäußert. Auch in den slowakischen Städten Prešov und Banská Bystrica protestierten Anarchosyndikalist/innen der Priama Akcia in Niederlassungen der Leiharbeitsfirma. Diese Aktionen gegen den Verleihbetrieb waren erst der Anfang einer Kamapgne gegen Ausbeutung und Lohnsklaverei.
Anarchosyndikat Köln/Bonn
Mehrsprachige Kampagnen-Webseite der Zwiázek Syndykalistów Polski (ZSP-IAA):
http://otto.zsp.net.pl/deutsch/
Webseite der Anarchistische Groep Amsterdam (AGA):
http://agamsterdam.wordpress.com/2011/02/11/de-strijd-tegen-otto-workforce-is-begonnen/
Webseite des anarchosyndikalistischen Vrije Bond
http://www.vrijebond.nl/
Dieser Artikel ist gemeinfrei bei Nennung der Autor/innen und der Webseite http://anarchosyndikalismus.blogsport.de
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