12.02.2010

X. Kongress der CNT

Über 500 Deligierte, die ungefähr 120 Gewerkschaften der Konföderation vertreten, treffen sich in der andalusischen Hauptstadt Cordoba um über Vorschläge und Alternativen zu den bevorstehenden Herausforderungen des übergeschnappten Kapitalismus zu diskutieren, der die Rechte und Grundbedürfnisse der Arbeiterklasse gerade mit voller Stärke trifft.

Für die CNT ist dieser Kongress besonders signifikant, da die anarchosyndikalistische Organisation dieses Jahr ihre hundertjähriges Jubiläum begeht. Es war ein Jahrhundert voller Kämpfe von Genossen_innen, die ihr Leben und ihre Mühe für die libertären Ideale hingaben. Hundert Jahre voller Erfolge, aber auch Fehler; die trotz allem erfüllt waren mit der Gewissheit, dass die Arbeiterklasse durch direkte Aktionen, Selbstverwaltung und Solidarität eine bessere Gesellschaft aufbauen kann - eine Gesellschaft für die Menschen, nicht für das Geld.




Der 10. Kongress ist die Vergewisserung, dass die CNT nach 100 Jahren immer noch am Leben ist und kämpft – auf der Straße und im Betrieb. Im vergangenen Jahr war sie der Protagonist vieler Kämpfe: Flightcare, FCC, Casalo, SEAGA, Atento, EULEN, SGAE, Mercadona, ISS, Ryanair, PRASUR, ACSA, CESPA ….. . Sie breitete sich ebenso in Gebiete aus, die sie zuvor vernachlässigt hatte oder die von ihr kaum berührt worden sind: Archäologie, soziale Eingriffe, Forstwirtschaft (wo die CNT letzten Sommer selbstständig einen Streik initiierte), und sie spielte eine führende Rolle bei der Förderung von Einrichtungen, die Arbeitslose unterstützen, genauso wie in der Beteiligung im Generalstreik in Orten wie Lebrija. Dabei blieb die CNT ihren Prinzipien immer treu, denn trotz der Zeit, die vergangen ist, sind die Versprechungen des Anarchosyndikalismus und seine Analysen der Gesellschaft und Arbeit immer noch gültig. Selbst wenn es einige gibt, die großes Interesse daran haben unsere Existenz zu leugnen, arbeiten wir jeden Tag daran unsere Prinzipien zur Praxis werden zu lassen. Die industrielle Aktion, die wir trotz aller Hindernisse betreiben, zeigt dass eine Gewerkschaftsarbeit jenseits aller Betriebsratswahlen, ohne finanzielle Zuschüsse und ohne von der Arbeit freigestellte Gewerkschafter_innen, auf Basis gegenseitigert Hilfe und Solidarität möglich ist.
Heute, wo die Echos der Arbeitsreform immer noch nicht abgeklungen sind und die Effekte der Rentenreform erst langsam wahrnehmbar werden, organisiert die CNT auf dem 10. Kongress den Widerstand gegen den neuen unersättlichen und immoralischen Dreh der Finanzwelt und des Kapitalismus.
Gleichzeit zu dem 10. Kongress finden seit Anfang November kulturelle Tage statt, die während des Kongresses anhalten werden.

Für mehr Informationen siehe: http://cnt.es/xcongreso und in Englisch: http://cnt.es/en/xcongress

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