10.20.2013

Kampagne für 8,50 € Mindestlohn und Lohnspiegel in Dresdner Gastronomie-Branche

Pressemitteilung der I-BNG zu den Aktionen Ende Oktober

Im Oktober wartet die Ende Juli gegründete „Initiative Basisgewerkschaft Nahrung und Gastronomie“ (I-BNG) gleich mit drei öffentlichen Aktionen auf. Am 21. Oktober veranstaltet die Gewerkschaftsinitiative in der Martin-Luther-Straße 13 um 18 Uhr ein erstes öffentliches Arbeitsrechtsseminar für Beschäftigte in der Branche. Am selben Tag wird die Lohntabelle für Gastronomie-Betriebe Dresdens online gehen, sie soll als Orientierung für Kund_innen und Kolleg_innen auf Job-Suche dienen. Am 25. Oktober wird im „Wums e.V.“ ab 20 Uhr dann der Startschuss zur Kampagne für 8,50 € Mindestlohn in allen Dresdner Branchen-Betrieben gegeben.


„Uns geht es vor allem darum, dass unsere Kolleg_innen ihre Rechte kennen, wissen welche Löhne akzeptabel sind und welche nicht. Wir müssen aufhören jede Situation im Betrieb hinzunehmen, dafür ist Vernetzung und Weiterbildung grundlegend.“, beschreibt Maria Fischer von der I-BNG das Anliegen der Aktionen.

Die Arbeitsrechtsschulung im Veranstaltungsraum „Kosmotique“ wird sich u.a. mit Urlaubs- und Trinkgeldzahlung, Arbeitszeiten, Lohnfortzahlung im Krankheitsfall aber auch der speziellen Situation von Minijobber_innen und Solo-Selbstständigen befassen.

Der öffentliche Branchen-Lohnspiegel soll noch am selben Abend präsentiert werden und unter bng.libertaeres-netzwerk.org online gehen. „Wir wollen arbeitssuchenden Kolleg_innen eine Orientierungshilfe geben und gleichzeitig Kund_innen ermuntern in Lokalen einzukehren, die anständig entlohnen. Langfristig wollen wir es so auch für Arbeitgeber_innen attraktiv machen mehr Lohn zu zahlen.“ Die Veröffentlichung des Gehalts ist in jedem Fall völlig legal, trotzdem sind Kolleg_innen dies bezüglich oft eingeschüchtert. „Wir hoffen dies mit dem Beispiel unserer Kolleg_innen zu ändern.“, so Maria Fischer weiter.

Die Kampagne „8,50 €, drunter geht’s nicht!“ richtet sich mit einer Reihe von Informations- und Werbematerialien sowohl an Kund_innen und Beschäftigte. Ziel der Kampagne ist es bis Sommer 2014 in möglichst vielen Dresdner Betrieben mit den Beschäftigten per einfachen Verhandlungen und Haustarifverhandlungen das Mindestlohnziel zu erreichen. Aktuell liegen die Löhne in der Branche meist zwischen 4 € und 7,50 €.

Die Ende Juli gegründete I-BNG Dresden ist aktuell in den ersten sechs Betrieben vertreten, in einigen sind bereits 100% der Arbeitnehmer_innen organisiert. Daneben hat die Initiative mit einem E-mailverteiler für Arbeiter_innen der Gastronomiebranche auch Vernetzungsmöglichkeiten für Nichtmitglieder geschaffen. In den letzten Wochen waren I-BNG-Mitglieder immer wieder in Dresdner Betrieben unterwegs um mit Kolleg_innen ins Gespräch zu kommen. Bundesweit und international ist sie Teil der Basisgewerkschaftsföderationen FAU und IAA. 

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