11.04.2013

Gegen die Repression von FORD-Arbeiter/innen!

FORD Köln 07.​11.​2012
( Foto: La­bour­Net)
Ein Jahr nach­dem im Ok­to­ber 2012 die Schlie­ßung des Au­to­mo­bil-​Wer­kes im bel­gi­schen Genk an­ge­kün­digt wurde, sind nun Straf­be­feh­le gegen 13 FORD-​Ar­bei­ter/innen be­an­tragt wor­den.

Als im No­vem­ber letz­ten Jah­res etwa 200 von der Schlie­ßung be­trof­fe­ne Bel­gi­er/innen zu den Ver­hand­lun­gen des eu­ro­päi­schen Ge­samt­be­triebs­ra­tes über den So­zi­al­plan vor das Köl­ner Werks­ge­län­de ge­zo­gen waren, hat­ten ei­ni­ge bren­nen­de Au­to­rei­fen und eine ka­put­te Glas­schei­be den größ­ten Po­li­zei­ein­satz seit Jah­ren aus­ge­löst.

Die von der bel­gi­schen Streik­kul­tur völ­lig über­for­der­te deut­sche Po­li­zei, die mit Feu­er­werk be­grüßt wurde, hatte hun­der­te Ar­bei­ter/innen stun­den­lang zur Per­so­na­li­en­auf­nah­me ein­ge­kes­selt und ei­ni­ge mit zum Po­li­zei­prä­si­di­um nach Kalk ab­ge­führt. Gegen 24 FORD-​Ar­bei­ter/innen waren Er­mitt­lungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet wor­den, auf die sich nun die von der Köl­ner Staats­an­walt­schaft be­an­trag­ten Straf­be­feh­le be­zie­hen.

Sie müs­sen im Falle einer Ver­ur­tei­lung Geld­stra­fen in Höhe von 450 bis 1.​800 Euro be­zah­len. Einem Haupt­ver­däch­ti­gen dro­hen Pres­se­mel­dun­gen zu­fol­ge sogar 10 Mo­na­te Haft auf Be­wäh­rung wegen ge­fähr­li­cher Kör­per­ver­let­zung, da er einen selbst­ge­bas­tel­ten Sil­ves­ter­böl­ler gegen Po­li­zist/innen ge­wor­fen haben soll, wel­che da­durch ein Knall­trau­ma er­lit­ten hät­ten. Für die an­geb­lich ge­wor­fe­nen Stei­ne scheint es nun doch keine Be­wei­se zu geben…

Als All­ge­mei­nes Syn­di­kat Köln ver­ur­tei­len wir diese staat­li­che Un­ter­drü­ckung gegen kämp­fe­ri­sche Ar­bei­ter/innen, die sich für den Er­halt ihrer Lohnar­beit und So­zi­al­ver­si­che­rung ein­set­zen. Mit Er­schre­cken haben wir er­fah­ren, dass die An­kün­di­gung der Werks­schlie­ßung etwa 40 Ar­bei­ter/innen bei FORD Genk in den Selbst­mord ge­trie­ben hat. Auch der An­stieg von De­pres­si­ons­er­kran­kun­gen im Werk ist mehr als be­denk­lich, wes­halb sich der Kon­zern be­reits ge­nö­tigt sah, für die über 4.​000 Ge­kün­dig­ten eine Be­triebs­psy­cho­lo­gin ein­zu­stel­len.

Wir so­li­da­ri­sie­ren uns mit den Op­fern die­ses ka­pi­ta­lis­ti­schen Ter­rors und der staat­li­chen Un­ter­drü­ckung von be­trieb­li­chem Wi­der­stand!

Für die Ein­stel­lung aller Ge­richts­ver­fah­ren gegen die Kol­leg/innen bei FORD! Schluss mit dem Stel­len­ab­bau auf Kos­ten der Ar­bei­ter/innen!
All­ge­mei­nes Syn­di­kat Köln (FAU-​IAA)

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