Fr, 4.11. um 14 Uhr, Maybachufer Ecke Pannierstr. in Berlin-Neukölln
Die Firma Bally Wulff beschreibt sich selbst als einen „der großen und
wichtigen Arbeitgeber des Bezirks“ Neukölln, der sich der sozialen
Probleme bewusst ist und hier „gezielt und nachhaltig zu helfen“
verspricht.*
Im eigenen Haus gibt es für die sozialen Probleme der MitarbeiterInnen scheinbar weniger Verständnis:
Juni 2012 soll die Abteilung Siebdruck des
Spielautomatenherstellers Bally Wulff Entertainment GmbH (Maybachufer
48-51) geschlossen werden. Die letzten Siebdrucker der Abteilung bekamen
bereits im September 2011 Änderungskündigungen für eine neue Tätigkeit
im Unternehmen ausgehändigt. Diese beinhalteten unannehmbare
Verschlechterungen in Sachen Bezahlung, Arbeitszeit und Urlaubsanspruch.
Die seit über 20 Jahren angestellten Beschäftigten wehren sich nun!
Kein Einzelfall
Schon in den letzten Jahren wurden zahlreiche KollegInnen entlassen.
Teilweise waren Produktionsabläufe von Outsourcing betroffen. Teilweise
wurde die Anzahl regulärer Arbeitsverhältnisse durch den Einsatz von
LeiharbeiterInnen verringert. Bally Wulff ist da kein Einzelfall. Die
Leiharbeitsbranche boomt. LeiharbeiterInnen werden meist zu schlechteren
Bedingungen beschäftigt als die Stammbelegschaft!
Auch Outsourcing ist eine „Modeerscheinung“ für das neue flexible
Unternehmen. Unternehmen versuchen damit Geld einzusparen und sich
flexibel in der Auftragsvergabe zu halten. Dabei sinkt das Lohnniveau
ebenso, wie sich die restlichen Arbeitsbedingungen verschlechtern. Auch
kollektiver Widerstand soll so erschwert werden.
Bally Wulff steht damit exemplarisch für Verschlechterungen auf dem
Arbeitsmarkt und für die Verschärfung von sozialen Problemen, auch und
vor allem in Neukölln!
Widerstand
Bisher wehrt sich ein Kollege, der in dem Unternehmen mehr als 23 Jahre
beschäftigt ist, gewerkschaftlich und juristisch gegen die neuen
Bedingungen. Unterstützt wird er dabei durch die Freie ArbeiterInnen
Union Berlin (FAU). Die Geschäftsführung hat bisher alle
Gesprächsangebote ausgeschlagen. Die FAU Berlin wird sich nun mit
gewerkschaftlichen Aktionen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen
einsetzen und zeigt sich auch weiterhin gegenüber Bally Wulff
gesprächsbereit. Ihre Forderung gegenüber der Geschäftsführung: Keine
Verschlechterung in Sachen Entlohnung (insbesondere Urlaubs- und
Weihnachtsgeld), Urlaubsanspruch und Wochenarbeitszeit. Weiterhin wird
die Beschäftigung als Fachkraft mit ggf. einer bezahlten Weiter- bzw.
Umschulung für den neuen Bereich gefordert.
Nachbarschaftliche und kollegiale Solidarität ist nun gefragt:
Unterstützt die Kollegen auf der Kundgebung am 4. November 2011 14 Uhr
Maybachufer/ Pannierstraße.
Weitere Aktionen und Infos: www.fau.org/berlin
* Quelle: http://www.ballywulff.de/14/3_ansichten/661_text.htm
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